Wolf spricht beim Volkstrauertag in Fridingen
Am Sonntag wird der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht – Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr ist Kranzniederlegung
- Am Sonntag wird deutschlandweit allen Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Seinen Ursprung hat der Volkstrauertag im Jahr 1919. Eingeführt wurde er durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, um den Kriegstoten des Ersten Weltkriegs zu gedenken. Bis heute wird dieser Gedenktag zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen. So auch in Fridingen, wo in diesem Jahr Landesjustizminister Guido Wolf in seiner Funktion als Landesvorsitzender des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge sprechen wird.
„Den Volkstrauertag begehen wir als den Gedenktag für alle Toten von Krieg und Gewaltherrschaft (...). Wir bringen an diesem Tag unsere Verantwortung für Frieden in Recht und Freiheit zum Ausdruck“, wird auf der Homepage des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge erklärt. Der Volkstrauertag steht demnach unter dem Leitbild: „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“.
Deshalb gehen die Gottesdienstbesucher am Sonntag auch in Fridingen nach dem Gottesdienst, der um 10 Uhr beginnt, gemeinsam auf den Friedhof.
Pfarrer Joseph Mujuni wird anlässlich des Gedenktags für den Frieden beten, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Dort findet auch die Kranzniederlegung statt – für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Die zentrale Gedenkstunde veranstaltet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten. In Fridingen wird der Vorsitzende des Landesverbands Baden-Württemberg, Guido Wolf, erwartet. Damit folgt er der Einladung von Lydia Degenhardt, der Vorsitzenden des Sozialverbands VdK Fridingen. „Er wird die Hauptrede halten“, kündigt sie an.
Wolf sagt: „Die Erinnerung am Volkstrauertag muss für uns alle Auftrag sein, jeden Tag den Weg des Friedens zu gehen – ein Weg, der manchmal lange und schwierig erscheint, aber darum nicht weniger erstrebenswert ist. Die gemeinsame Erinnerung ist für mich aber noch mehr: Sie ist das Fundament der Versöhnung zwischen den Völkern. Bemerkenswert viele Schüler beteiligen sich in Fridingen und in ganz BadenWürttemberg am Volkstrauertag. Die Teilnahme an einer solchen Gedenkveranstaltungen zeigt ein lebendiges Bewusstsein für unsere Geschichte.“
Dass die Arbeit des Volksbundes den Gedanken der Europäischen Einigung und Versöhnung verfolgt, sei ein maßgeblicher Grund für Wolf gewesen, das Ehrenamt des Vorsitzenden des Landesverbands im Sommer 2018 zu übernehmen. „Der Volksbund hat eine wichtige humanitäre und friedensstiftende Aufgabe. Durch Erinnerung stellen wir uns der eigenen Verantwortung und lernen zugleich, die Perspektive des anderen zu verstehen. Das ist überhaupt die Grundlage des Miteinanders im vereinten Europa: aufeinander
zugehen, dem anderen zuhören und auf den Gemeinsamkeiten aufbauen“, erklärt er.
So sei seine tiefe Überzeugung, dass der europäische Gedanke Garant für den Frieden auf unserem Kontinent sei. „Sieben Jahrzehnte Frieden am Stück, zudem Freiheit und permanent wachsender Wohlstand – dies wirkt im Kontext der europäischen Geschichte wie ein Wunder.“