Nendingen bekommt „Wohnoase“
Auf ehemaligem Treu-Areal entsteht ein „Dorf im Dorf“aus drei Gebäuden mit Tiefgarage
– Die Tage des alten Firmengebäudes des Medizintechnikunternehmens TreuInstrumente sind gezählt. Im Frühjahr sollen die Bagger auf dem Grundstück in der Nendinger Altentalstraße anrücken und Platz für drei neue Wohngebäude mit insgesamt 23 Wohneinheiten schaffen.
Seit 1956 stellte die Firma Treu-Instrumente in der Altentalstraße in Nendingen chirurgische Instrumente und Implantate her. 2003 zog die Produktion in den Gewerbepark Take
Off nach Neuhausen um. Seither ist es ruhig um das leerstehende Gebäude in Nendingen. Die Eigentümer boten das 2900 Quadratmeter große Grundstück samt Gebäude schließlich vor etwa zwei Jahren der Denkinger GmbH aus Jungingen zum Verkauf an. „Wir haben lange einen passenden Käufer gesucht, da wir das Gebäude in gute Hände geben wollten“, sagt Geschäftsführer Jörg Treu unserer Zeitung.
Der Projektsteuerer Rudolf Bleicher von der Denkinger GmbH war gleich beeindruckt von dem Areal: „Als wir das Grundstück angeschaut hatten, haben wir festgestellt, dass es wie eine kleine Oase mitten im Dorf ist, obwohl früher darauf Industrie beheimatet war“, sagt Bleicher. Die drei neuen Gebäude seien bewusst so angeordnet, dass „ein Dorf im Dorf, als kleine Oase entsteht“, wie der Projektsteuerer es bezeichnet. In der Mitte soll es einen grün angelegter Dorfplatz geben.
Auf dem ehemaligen Treu-Areal entstehen somit 23 Wohneinheiten: zwei Gebäude mit 18 Wohnungen und ein Reihenhaus mit fünf Wohnungen. Das Bauvorhaben kostet rund sechs Millionen Euro.
Nendingen besitze, vor allem durch die Wohnbaugebiete einen Zuwachs von jungen Familien, die wiederum ihre Eltern in der näheren Umgebung haben möchten. „Wir möchten mit den Wohnungen deshalb auch einem älteren Ehepaar die Möglichkeit bieten, nach Nendingen mitzuziehen, damit die Familien von den Großeltern bis zu den Enkeln in einem Ort leben können“, sagt Bleicher. Die Wohnungen seien alle barrierefrei geplant.
Die „ganze Parksituation ist komplett unterirdisch als Tiefgarage mit 38 Plätzen organisiert“, berichtet
Bleicher. Das führe dazu, dass es vom Gehweg aus nur ein kleiner Fußweg bis in die Anlage ist. Ansonsten finde dank der Tiefgarage „auf der Anlage kein Autoverkehr statt und sie ist somit 100 Prozent verkehrsberuhigt“, versichert der Projektsteuerer.
Rechtlich hätte die Denkinger GmbH die Möglichkeit gehabt, zwei Zufahrten zu machen. Eine von der Altentalstraße und von hinten über das bestehende Wohngebiet über die Falkenstraße. „Das wollten wir nicht, denn dann würde sich eventuell der Verkehr über die Wohnsiedlung erhöhen“, erklärt Bleicher. Sechs Außenstellplätze
stehen für Besucher, Postfahrzeuge oder den Arzt bereit.
Bleicher plant mit dem Abriss des bestehenden Firmengebäudes Anfang März nächsten Jahres. „Wir gehen von einer Bauzeit von 14 Monaten aus.“Die Gebäude werden zwei Vollgeschosse besitzen und sollen ein helles, modernes und freundliches Erscheinungsbild bekommen.
Die Denkinger GmbH verkauft alle 23 Wohneinheiten – zum Teil auch an Kapitalanleger, die sie wiederum vermieten werden. „Wir haben viele Interessenten und eine hohe Resonanz“, versichert Rudolf Bleicher.