Unterstützen statt zuschauen
Die Kurden werden von ihren Verbündeten im Stich gelassen und die Welt schaut zu. Das Nato-Mitglied Türkei greift mit marodierenden Islamisten kurdische Gebiete in Nordsyrien völkerrechtswidrig an, vertreibt deren Bewohner. Der deutsche Außenminister umarmt trotz dieser offensichtlichen ethnischen Säuberungen seinen Amtskollegen aus Ankara. Die einen nennen das Realpolitik, die anderen Inkompetenz, und die Opfer selber nennen das berechtigterweise Verrat, weil sie mit hohem Blutzoll das Grauen des sogenannten Islamischen Staates beendet haben.
Was hat das mit der Weihnachtsspendenaktion der „Schwäbischen Zeitung“zu tun? Viel, denn immer mehr syrische Kurden flüchten in die Autonome Region Kurdistan im Nordirak, wo immer noch weit über 1,1 Millionen Menschen, die meisten von ihnen sind Jesiden, ihr Leben in Flüchtlingslagern fristen. Die kurdischen Behörden in der Provinz Dohuk unternehmen viel, um zu helfen, doch sie kommen an ihre Grenzen.
Die Jesiden können nicht nach Hause, ihre Dörfer sind zerstört und vermint, iranhörige Milizen kontrollieren weite Teile des Shingal-Gebirges und auch die Türkei bombardiert dort regelmäßig Positionen ihrer Feinde. Es gilt, Arbeitsplätze für die Jesiden zu schaffen, ihnen Bildung zukommen zu lassen und auch über Freizeitangebote und psychologische Hilfe etwas Normalität in den Tagesablauf zu bringen.
Für diese Ziele spenden seit Jahren die Leserinnen und Leser der „Schwäbischen Zeitung“großzügig. Die Projekte in Mam Rashan und Sheikhan machen Fortschritte. Zusätzlich wollen wir jetzt aber auch im Camp Bardarash aktiv werden. Dorthin haben sich Tausende Familien aus Syrien durchgeschlagen, die vor der türkischen Offensive in völlig intakten Dörfern ihr normales Leben führten. Sie haben alles verloren und müssen mit ihren Kindern in Zelten den Winter überstehen. In diesen Notunterkünften brauchen die Menschen Teppiche, die die Bodenkälte dämmen. Der Kauf der dicken Matten hat Priorität.
Für Ihre Unterstützung bedanke ich mich schon jetzt. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.