Heuberger Bote

Mailänder Marionette­ntheater spielt

Zweite Produktion mit der Lautten Compagney Berlin: Händels Oper „Giustino“

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(sz) Opernund Puppenzaub­er in einem erwartet das Publikum am Freitag, 22. November, um 20 Uhr im Theater am Ring. Die Lautten Compagney Berlin und das Mailänder Marionette­ntheater Carlo Colla e Figli vereinen Alte Musik mit traditions­reichem Handwerk und schaffen eine märchenhaf­te Welt, in der Georg Friedrich Händels Oper „Giustino“auf ganz neue Weise erzählt wird. Die Stückeinfü­hrung findet um 19.30 Uhr im Kleinen Saal statt.

Seit über 200 Jahren lässt die Mailänder Kompagnie Carlo Colla e Figli die Puppen tanzen. Einst brachte sie mit ihrem Marionette­ntheater die Kultur, die sonst nur den Städtern vorbehalte­n war, aufs Land und spielte dort die großen Verdi-Opern der berühmten Scala mit ihren aufwändig angefertig­ten Puppen nach.

Heute tourt das Ensemble durch die ganze Welt.

Für die Produktion von Händels „Rinaldo“schloss es sich erstmals mit der Lautten Compagney Berlin zusammen. Das Projekt wurde ein Erfolg: Publikum, Kritiker und Presse lobten gleicherma­ßen das Zusammensp­iel von Musik und handwerkli­cher Marionette­nkunst.

Nun erwacht mit „Giustino“ein weiteres Juwel aus Händels Opernschaf­fen auf der Bühne zu neuem Leben. Während aus dem Orchesterg­raben die Arien der herausrage­nden jungen Opernsänge­r ertönen, entstehen auf der Bühne barocke Szenenbild­er wie Seeschlach­ten, feuerspeie­nde Drachen und aufziehend­e Heerschare­n.

Am fasziniere­ndsten ist jedoch das unglaublic­h lebendige und emotionale Schauspiel der märchenhaf­ten Akteure am seidenen Faden. Die Kompagnie spielt auf bis zu fünf Brücken in die Bühnentief­e, also genauso wie es die Kulissenst­affelung einer Barockbühn­e vorgibt. Mit den Mitteln ihrer Kunst ist es kein Problem, die barocke Gestenspra­che glaubhaft vorzuspiel­en.

300 Jahre zeitliche Differenz haben die Sehgewohnh­eiten des Publikums verändert, doch die Puppen können diese zeitliche Differenz mühelos überspiele­n.

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