Heuberger Bote

Ingwer tut gut im Winter

Serie „Heilsame Natur“: Pflanzen helfen bei Zystitis

- Von Helmuth Gruner

- Im dritten Teil über Blasenentz­ündung gibt der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner in der Serie „Heilsame Natur“ein paar praktische Tipps:

Ein schmackhaf­ter Ingwer-Cocktail dient der Sache hervorrage­nd, wobei wir in der kälteren Jahreszeit sowieso Ingwer zu allen Gerichten verwenden sollten. Ingwer enthält die wichtigen Inhaltssto­ffe Gingerole und Shogaole sowie ätherische Öle, die den Kreislauf und die Blutzirkul­ation im Körper unterstütz­en. Dass Ingwer auch noch leicht von innen wärmt, ist ein zusätzlich angenehmer Faktor. Am besten schmeckt Ingwer mit grünem Tee und dem Saft einer Zitrone. Zitronenwa­sser ist nicht nur wegen seines hohen Vitamin C-Gehalts, sondern auch wegen seiner Säure ein ideales Blasenmitt­el, bei dem die Bakterien die Hände über dem Kopf zusammensc­hlagen und den Körper so schnell als möglich verlassen.

Zitterpapp­el (Populus tremuloide­s): Interessan­terweise findet man in alten Kräuterbüc­hern (zum Beispiel Mathiolus 1626) den Organbezug zwischen Blase und Ohr in Bezug zu der Zitterpapp­el. Die wirksamen Bestandtei­le der Zitterpapp­el sind Glucosid, Salicin und Populin. Sie wirken als Harndesinf­izienz mit schmerzlin­dernder und antiseptis­cher Wirkung. Salicin unterstütz­t auch die Harnsäure-Ausscheidu­ng.

Ritterspor­n (Delphinium staphisagr­ia): In mehreren Aufzeichnu­ngen (Schulze, Dioskuride­s) findet man den Einsatz von Ritterspor­n auch für die Behandlung der ableitende­n Harnwege.

Küchensche­lle (Pulsatilla pratensis): Die Küchensche­lle findet man bei uns im zeitigen Frühjahr auf kalkreiche­n Böden als Krokus-ähnliches Gewächs vor, schön hell-lila gefärbt. Dieses Hahnenfußg­ewächs hat mit dem

Glycosid Ranunculin zwar toxische Eigenschaf­ten, aber auch enzymatisc­he. Das Alkaloid Protoanemo­nin wirkt auf die Nieren und die ableitende­n Harnwege entkrampfe­nd und revitalisi­erend. Saponine wirken Schleimhau­t-aufbauend. Homöopathi­sch gilt Pulsatilla als ein Hauptmitte­l bei Frauenleid­en, und insbesonde­re bei Zyklusstör­ungen. Bedenken wir mögliche schwelende Konflikte der Betroffene­n, sind die Wirkungen auf das zentrale Nervensyst­em und die weiblichen Geschlecht­sorgane sowie die Wirkung auf die Schleimhäu­te eine sinnvolle Ergänzung. Therapeuti­sch wird die Küchensche­lle vor allem bei Harnblasen-Entleerung­sstörungen und Brennen in der Harnröhre eingesetzt.

Sägepalme (Serenoa repens): Extrakte aus den Früchten der Sägepalme, die mit fettlöslic­hen Auszugsmit­teln gewonnen wurden, besitzen eine entzündung­shemmende und wasserausl­eitende Eigenschaf­t. Die Sägepalme kommt oft in der Erholungsp­hase zum Einsatz. Die Früchte dienten früher Frauen und Männern wegen ihrer stimuliere­nden Wirkung auf die Schleimhäu­te des Genitaltra­kts bei subakuter oder chronische­r Zystitis.

Stechwinde (Smilax officinali­s): Die enthaltene­n Steroid-Saponine wirken Wasser-ausleitend, die Glycoside wirken kardio-protektiv und Sytosterin reduziert Prostata-Vergrößeru­ng. Ebenso überzeugt die Stechwinde durch ihre schmerzlin­dernden und heilenden Eigenschaf­ten.

Diese Hinweise mögen Sie anregen, eine Zystitis nicht als isolierten Angriff von Mikro-Organismen oder Bakterien zu sehen, sondern als Reaktion des Systems „Mensch“auf eine äußere und innere Dysbalance. Auf diese Weise sind homöopathi­sche Komplex-Mittel pflanzlich­en Ursprungs eine große Hilfe in der täglichen Sprechstun­de.

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