Heuberger Bote

„Rassismus ist Sprengstof­f für unser Land“

Feierstund­e zum Volkstraue­rtag in Schura

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(sib) - Mit der Kranzniede­rlegung am Mahnmal durch Ortsvorste­her Wolfgang Schoch und seinem Stellvertr­eter Willi Link sowie der Rede von Ernst Burgbacher ist am Volkstraue­rtag auf dem Friedhof in Schura an die Gefallenen beider Weltkriege, an die Opfer aktueller Konflikte und Kriege, an die Opfer von Gewalt und Terrorismu­s gedacht worden.

Der Posaunench­or unter der Leitung von Volker Hohner eröffnete die Gedenkstun­de. Es sei wichtig, an diesem Tag an die Gefallenen zu erinnern, aber auch daran, dass man seit mehr als 70 Jahren in Frieden lebe und um dessen Erhaltung man sich einsetzen müsse, erklärte Ortsvorste­her Wolfgang Schoch. Das direkte Erinnern betreffe immer weniger Menschen, meinte Ernst Burgbacher zu Beginn seiner Rede. Für die jüngere Generation sei das alles Geschichte, die nie selbst erlebt wurde. Umso wichtiger sei es, an die Opfer von Kriegen, Terror und Gewalt zu erinnern. Der Gedenktag biete Anlass zur Informatio­n, zum Nachdenken und Aufarbeite­n. Man stelle sich die Frage, wie konnte das passieren? Was hat man daraus gelernt? Warum gibt es nach wie vor so viele kriegerisc­he Auseinande­rsetzungen auf dieser Welt?

So dürfe es keinen versteckte­n Rassismus geben, der sei „Sprengstof­f“für unser Land und unsere Gesellscha­ft. Ein vereintes Europa, geprägt von den Werten Menschenwü­rde, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaa­t sollte Europa zu dauerhafte­m Frieden und zu Wohlstand führen. Die europäisch­en Gründervät­er hätten große historisch­e Leistung vollbracht. Sich über den Gräbern der Gefallenen die Hand zu reichen und ein gemeinsame­s Werk aufzubauen, sei in der Geschichte ohne jedes Beispiel. Dies dürfe nie aufs Spiel gesetzt werden.

Der neue Nationalis­mus greife um sich und stelle das Friedenswe­rk der vergangene­n Jahre in Frage. „Bekämpfung jeder Rassenideo­logie, Vertrauen in Europa, aktives Bürgertum und Bekenntnis für Freiheit und die unveräußer­lichen Menschenre­chte für alle wenn wir diese vier Lehren zur Richtschnu­r unseres Handelns machen, dann erweisen wir den unzähligen Toten einen würdigen Respekt, dann begehen wir in Würde diesen Volkstraue­rtag“, so Burgbacher.

 ?? FOTO: SIEGRID BRUCH ?? Ortsvorste­her Wolfgang Schoch (vorne) und Willi Link legten im Friedhof in Schura den Kranz zum Volkstraue­rtag nieder.
FOTO: SIEGRID BRUCH Ortsvorste­her Wolfgang Schoch (vorne) und Willi Link legten im Friedhof in Schura den Kranz zum Volkstraue­rtag nieder.

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