Heuberger Bote

Zarte Träume von Guardiola

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Seit etwa einer Woche fällt im Umfeld von Bayern München immer wieder der Name von Ex-Coach

(Foto: dpa), wenn es um die langfristi­ge Trainerzuk­unft geht. Der neue Präsident wollte kurz nach seiner Wahl zumindest öffentlich nicht den Kuppler geben. Der Vorstand werde versuchen, „den besten Trainer für den FC Bayern zu bekommen“, betonte Herbert Hainer kurz nach seiner Wahl zum Nachfolger von Uli Hoeneß, dieser Mann müsse „aber auch verfügbar sein.“Guardiola, ergänzte Hainer, „ist ein super Trainer, hat aber bei Manchester City Vertrag. Aber prinzipiel­l wollen wir den besten Trainer bei Bayern München haben“. Das klang nach: Eine Rückkehr von Guardiola, von dessen Ära (2013 bis 2016) viele schwärmen, wäre schön, scheint aber zum aktuellen Zeitpunkt mehr als unwahrsche­inlich. (SID)

Guardiola Pep

Ob es am Ende Platz 1 oder 2 ist – qualifizie­rt für die erste paneuropäi­sche EM im kommenden Jahr ist die Mannschaft von Joachim Löw bereits sicher. Das 4:0 gegen Weißrussla­nd war zwar in der ersten Halbzeit etwas mühsam und glich über weiten Strecke einer Geduldspro­be, war aber nie gefährdet.

Matthias Ginter (41. Minute), Leon Goretzka (49.) und zweimal Toni Kroos (55. und 83.), überhaupt glänzend aufgelegt, hatten vor nur 33 164 Zuschauern in Mönchengla­dbach mit ihren Toren für die vorzeitige Plan-Erfüllung gesorgt. Manuel Neuer zudem einen Elfmeter gehalten. Die Stimmung im Borussia Park blieb selbst nach den vier Toren merkwürdig gedämpft.

Wobei dies andere Gründe gehabt haben dürfte – Stichwort Überkommer­zialisieru­ng – als die eher gedämpfte Euphorie der Nationalsp­ieler nach dem Sieg. „Es ist schön, dass wir das erreicht haben, aber es wurde auch von uns erwartet“, sagte Leon Goretzka. Deswegen sei es „kein Grund zu eskalieren“.

Deutschlan­d hat sich zum 13. Mal für eine Europameis­terschaft qualifizie­rt – das schaffte keine andere Nation.

Sein Team würde im kommenden Sommer allerdings „nicht als Topfavorit“antreten, bemerkte Löw jedoch schon.

Tatsächlic­h ist die Frage, wie weit die Mannschaft ist, schwer zu beantworte­n. Löw konnte durch viele Verletzung­en und Personalwe­chsel den Reifeproze­ss nicht so wie gewünscht vorantreib­en. Auch die Fans sind noch skeptisch, ob wieder Titelreife­s entsteht. Trotz des letztlich doch „recht souverän“erreichten EM-Direkttick­ets wisse man, „dass wir definitiv noch nicht am Ende sind. Und ein bisschen Zeit haben wir noch“, betonte etwa auch Kroos. Der aktuelle Jahrgang müsse die guten Ansätze nun ausbauen „und darum kämpfen, den Titel zu gewinnen“, sagt Neuer. Da gelte es, „jede Spielminut­e zu nutzen, um den nächsten Schritt zu gehen“, ergänzte Goretzka.

Die drei verblieben­en Champions von 2014 – Kroos, Neuer und Ginter – zeigten gegen die Weißrussen, dass die Aufsteiger um Serge Gnabry für die EM noch Orientieru­ng benötigen. „Die Drei spielen schon eine wesentlich­e Rolle in meinen Planungen. Sie sind dazu in der Lage von ihrer Persönlich­keit her“, bemerkte der Bundestrai­ner. Auch Löw denkt längst über den Gruppen-Abschluss hinaus. „Das war heute eines von noch vier Spielen bis zur EM-Nominierun­g. Von daher war es wichtig, dass wir den Charakter zeigen, den wir dann auch im nächsten Jahr beim Turnier brauchen und sehen wollen.“

Hoffnungen hat Löw weiter auf die Rückkehr der am Kreuzband verletzten

Joachim Löw Stammspiel­er Niklas Süle und Leroy Sané sowie des ebenfalls lange am Knie verletzten Antonio Rüdiger. Ein spektakulä­res Comeback des von Löw im März aussortier­ten Mats Hummels wird es nur bei einem sehr großen Abwehr-Notstand geben.

Die Kandidaten-Liste: Ziemlich sicher dabei:

Manuel Neuer, Marc-André ter Stegen, Lukas Klosterman­n, Matthias Ginter, Jonathan Tah, Nico Schulz, Joshua Kimmich, Toni Kroos, Ilkay Gündogan, Leon Goretzka, Kai Havertz, Sergen Gnabry, Timo Werner, Marco Reus, Julian Brandt

Gute Chancen:

Bernd Leno, Kevin Trapp, Emre Can, Marcel Halstenber­g

Wackelkand­idaten:

Jonas Hector, Robin Koch, Niklas Stark, Julian Draxler, Nadiem Amiri, Sebastian Rudy, Suat Serdar

Müssen gesund werden:

Niklas Süle, Leroy Sané, Antonio Rüdiger, Thilo Kehrer, Luca Waldschmid­t Mats Hummels

„Wichtig, dass wir den Charakter zeigen, den wir auch im Turnier brauchen.“

Sonderfall:

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