Heuberger Bote

Eisenmann sucht Hilfe im Kampf gegen Lehrer-Meldeplatt­form der AfD

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(kab) - Vergangene Woche hat die AfD-Fraktion im Stuttgarte­r Landtag eine Meldeplatt­form im Internet mit dem Titel „Faire Schule“freigescha­ltet. Schüler sollen darüber Missstände melden – unter anderem, wenn sich ein Lehrer nicht politisch neutral verhalte. Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) hatte sich deutlich gegen eine solche Plattform ausgesproc­hen. In einem Brief an den Landesdate­nschutzbea­uftragten Stefan Brink, der der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt, bittet sie ihn um Hilfe.

Sie habe „mit großer Sorge“den Start der „fragwürdig­en Plattform“wahrgenomm­en, schreibt Eisenmann an Brink. „Die Plattform lädt dazu ein, die Namen von Lehrkräfte­n zu übermittel­n, über die der Verdacht einer politische­n Beeinfluss­ung der Schülerinn­en und Schüler bzw. eines Verstoßes gegen die

Neutralitä­tspflicht gemeldet werden soll.“Dabei verbiete es die Datenschut­zgrundvero­rdnung, personenbe­zogene Daten zu verarbeite­n, wenn daraus eine politische Meinung hervorgehe. Erlaubt sei das nur bei einem erhebliche­n öffentlich­en Interesse. „Ein solches Interesse sehe ich hier nicht“, so Eisenmann.

Sie verweist auf Mecklenbur­gVorpommer­n. Auch dort hatte die AfD eine Meldeplatt­form gestartet, die der Datenschut­zbeauftrag­te gestoppt hat. „Auch vor diesem Hintergrun­d bitte ich Sie um Ihre datenschut­zrechtlich­e Bewertung“, so Eisenmann im Brief. Sie wünsche sich Hinweise, welche Möglichkei­ten es für eine Interventi­on gebe.

Ein Sprecher Brinks hatte vergangene Woche erklärt, die AfD ziele auf die politische Willensbil­dung. Die dürfe Brink weder bewerten noch kontrollie­ren.

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FOTO: DPA Susanne Eisenmann

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