Beschäftigung steigt auf Rekordniveau – Rollenbilder dominieren Berufswahl
(dpa) - Trotz der Konjunkturabkühlung setzt sich der Boom am Arbeitsmarkt fort. Im dritten Quartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland auf 45,4 Millionen und damit auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990. Immer mehr Menschen finden einen festen Job, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.
Besonders hohe Zuwächse gab es im Dienstleistungsbereich (plus 0,9 Prozent) und im Baugewerbe (plus 1,4 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei sank die Zahl der Erwerbstätigen dagegen um 1,9 Prozent.
Männer dominieren nach wie vor zahlreiche technische Berufe in Deutschland. Der Anteil von Frauen in diesen traditionell männlich geprägten Branchen hat sich in den vergangenen Jahren kaum geändert, wie am Montag veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. 2018 waren demnach 89 Prozent der Beschäftigten im Bereich Maschinen- und Fahrzeugtechnik und 85 Prozent der Informationsund Kommunikationstechniker Männer. Seit 2012 stieg der Anteil der Frauen in solchen IT-Berufen nur um zwei Prozentpunkte, wie die Wiesbadener Behörde anlässlich des Internationalen Männertags an diesem Dienstag mitteilte. In der Maschinen- und Fahrzeugtechnik ging er gar um einen Prozentpunkt zurück. Etwas mehr Bewegung gab es bei Polizei, Kriminaldiensten, Gerichts- und Justizvollzug: Dort kletterte der Frauenanteil von 20 auf 24 Prozent.
Eine sehr ungleiche Verteilung der Geschlechter gab es auch an allgemeinbildenden Schulen, wo Frauen dominieren. Hier lagen sie 2018 mit 73 Prozent vorn. Besonders gering ist der Männeranteil an Grundschullehrern (9 Prozent). An Hochschulen sieht es dagegen anders aus: Hier stellten Männer vergangenes Jahr 58 Prozent der Lehrenden und Forschenden – etwas weniger als 2012 (61 Prozent).
In der Altenpflege, wo Frauen traditionell stark vertreten sind, holten Männer etwas auf – aber von geringem Niveau aus. Bei PflegeBeschäftigten stieg der Männeranteil zwischen 2012 und 2018 um zwei Prozentpunkte auf 16 Prozent.