Vom Fußballplatz nach Auschwitz
Jugendstück mit theaterpädagogischem Angebot im Theater am Ring
(sz) Julius Hirsch, bekannt als „Juller“, ist ein Held der frühen Fußballjahre in Deutschland. Doch als die Nationalsozialisten die Macht ergreifen und alle jüdischen Mitglieder aus den Sportvereinen ausschließen, sieht sich auch er aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt. Die Biografie des deutsch-jüdischen FußballNationalspielers ist Inhalt eines Jugendstücks, das am Donnerstag, 28. November, um 19.30 Uhr vom Theater der Jungen Welt im Theater am Ring aufgeführt wird.
Die Vor- und Nachbereitung wird theaterpädagogisch unterstützt. Kostenfreie begleitende Workshops für Schüler ab 15 Jahren finden am 25., 26. und 27. November im Theater am Ring statt.
Die Geschichte von Julius Hirsch gleicht der aller Menschen, die Opfer von Diskriminierung und Gewalt werden und sensibilisiert für das Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. Durch „Juller“dürften gerade auch jüngere Zuschauer den Schrecken verstehen, der sich damals über den Fußball und das ganze Land ausbreitete.
Die Idee zum Theaterstück geht direkt auf eine Anregung des Deutschen Fußball-Bundes zurück, der seit 2005 gesellschaftliches Engagement für Freiheit, Toleranz und Menschlichkeit mit dem „Julius Hirsch Preis“würdigt.
Die Verbindung von Theater und Sport erleichtert die Aufarbeitung der Vergangenheit. Das Theater der Jungen Welt Leipzig hat dazu theaterpädagogisches Material erarbeitet: Eine Aktions-Sport-Tasche, mit deren Inhalt Jugendliche und junge
Erwachsene spielerisch die im Stück anklingenden Themen erarbeiten können.
Dabei bezieht sich der dafür konzipierte Workshop nicht direkt auf die Geschichte des Theaterstücks „Juller“, sondern greift aktuelle Themen wie beispielsweise Fremdenfeindlichkeit auf. Die Theaterpädagogen des Amtes für Kultur in Villingen-Schwenningen lassen die Jugendlichen durch geleitete Improvisation eigene Erfahrungen im Sport und ihre verschiedenen Ausdrucksformen entdecken und reflektieren.
Anmeldungen für die SchülerWorkshops sind noch möglich. Interessierte Lehrer und Eltern dürfen sich an Ingeborg Waldherr (Ingeborg.Waldherr@villingen-schwenningen.de) wenden.