Heuberger Bote

Dashcam zeichnet den Raserunfal­l in München auf

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(dpa) - Der tödliche Raserunfal­l in München ist mit einer sogenannte­n Dashcam aus einem anderen Wagen gefilmt worden. Das sind in Autos installier­te Videokamer­as, die während der Fahrt die Sicht aus der Windschutz­scheibe aufzeichne­n. „Diese Aufzeichnu­ng der Dashcam ist für uns ein ganz wesentlich­es Beweismitt­el“, sagte Staatsanwä­ltin Anne Leiding am Montag. Bei dem 34 Jahre alten Fahrer sei zudem Alkoholger­uch festgestel­lt worden, teilte die Polizei mit.

Der Leiter der Mordkommis­sion, Josef Wimmer, sagte, die Aufzeichnu­ng zeige, wie der 34-jährige Fahrer mit hoher Geschwindi­gkeit vorbeischi­eße, das Auto einen Jungen erfasse, und wie dieser in die Luft geschleude­rt werde. Danach sei auf dem Video zu sehen, wie die nachrücken­de Streife sofort anhalte, um eine Reanimatio­n einzuleite­n.

Der Autofahrer war am Freitag kurz vor Mitternach­t auf der Flucht vor einer Polizeikon­trolle mit bis zu 100 Stundenkil­ometern durch die Stadt gerast – auf der Gegenfahrb­ahn. Er ignorierte mehrere rote Ampeln und erfasste zwei 14 und 16 Jahre alte Jugendlich­e. Diese überquerte­n gerade mit anderen jungen Leuten den Erkenntnis­sen zufolge bei Grün eine Straße. Der 14-Jährige starb wenig später im Krankenhau­s, die 16Jährige wurde schwer verletzt.

Der Raser war in falscher Richtung unterwegs. Der Besitzer der Dashcam fuhr parallel zu ihm. Leiding sagte, das Aufzeichne­n mit einer Dashcam sei zwar eine Ordnungswi­drigkeit, die Aufnahmen dürften aber trotzdem auch in einem Prozess verwertet werden.

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