Lohn und Brot für 400 Leute
Wehinger Unternehmen beschäftigt dort 400 Menschen
Wehinger Gruner AG eröffnet neue Fabrik in Tunesien.
(pm/sz) - Das Wehinger Unternehmen Gruner ist bereits seit 1977 mit einer Produktionsstätte in Tunesien vertreten. Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, wurde in eine Produktion in Tunesien investiert. Nun eröffnet das Unternehmen eine neue Fabrik in El Fejja, so eine Pressemitteilung.
Die damalige Entscheidung des Firmengründers Wolfgang Gruner habe sich als „richtungsweisend und erfolgreich“erwiesen. „Es war die Zeit, als mehr und mehr Wettbewerber aus Fernost den europäischen Markt bedrängten.“Zu diesem Zeitpunkt seien noch etwa 15 deutsche Relaishersteller im Fachverband ZVEI organisiert gewesen. Von diesen Herstellern sei Gruner als „einziger bedeutender deutscher Hersteller“übrig geblieben. Die damaligen Wettbewerber seien aufgelöst oder von internationalen Konzernen übernommen worden. Das Wehinger
Unternehmen habe sich „Dank der Fokussierung auf Spezialmärkte und der Weiterentwicklung spezieller Technologien in den 80er Jahren zu einem Weltmarktführer etablieren können“. Gruner Relais fänden in der Automobilindustrie, Gebäudeautomatisierung, Stromzählern, Automatisierungstechnik ihre Verwendung.
Begonnen hatte die Produktion im Zentrum von Tunis. Nach kurzer Zeit erfolgte aus Platzgründen der Umzug nach Charguia, einem Industriegebiet nahe am Flughafen von Tunis, so die Mitteilung. „Wegen fehlender Erweiterungsmöglichkeiten“sei 2017 entschieden worden, eine neue Fabrik in einem neu entwickelten Industriepark zu errichten, 45 Minuten vom Flughafen Tunis entfernt. Auf 4000 Quadratmetern Produktionsfläche
könnten alle Abläufe optimiert werden, was deutliche Produktivitätseffizienz ermögliche. Beschäftigt würden in der neuen Fabrik 400 Personen.
In Anwesenheit des Aufsichtsrats und des Vorstands konnte die Fabrik durch den Industrieminister Slim Feriani, Gouverneursgattin Raja Trabelsi, den stellvertretenden Botschafter Carsten Meyer Wiefhausen, den Präsidenten der Handelskammer, Ibrahim Debbache, und dessen Geschäftsführer Jörn Bouzelmi eröffnet werden.
In ihren Ansprachen würdigten sie das Engagement deutscher Unternehmen: So beschäftigten 260 deutsche Firmen rund 60 000 Mitarbeiter in Tunesien. Dies sei ein wichtiger Beitrag für die Volkswirtschaft und hilfreich für die junge Demokratie in Tunesien, sagte Minister Feriani. Gerade mittelständische Unternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden, seien auch wichtig für die Weiterentwicklung der Wirtschaft in Tunesien, so Feriani weiter.
Unternehmen in den Top 100
Die Gruner AG beschäftigt weltweit 1400 Personen mit Auslandswerken in Tunesien, Serbien und Indien, so die Mitteilung. Das Wehinger Unternehmen ist kürzlich in die Liste der TOP 100 der wachstumsstärksten deutschen Mittelständler 2019 im „Handelsblatt“-Ranking aufgenommen worden. Um die wachstumsstärksten Unternehmen im deutschen Mittelstand zu küren, hatte die Münchener Beratung Munich Strategy im Auftrag des „Handelsblatts“den Fünfjahresschnitt von 3500 Unternehmen betrachtet. Dabei ist aus den beiden Faktoren Umsatzplus und Ebit-Marge der Mittelwert für das Gesamtranking erhoben worden.