Heuberger Bote

Weniger Gewerbeste­uer, höhere Grundsteue­r

Deilingen erwartet wegen zurückgehe­nder Aufträge 2020 geringere Einnahmen aus der Gewerbeste­uer

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(pm) - Der Entwurf des Deilinger Haushaltsp­lans für 2020 ist nach dem neuen kommunalen Haushaltsr­echt (NKHR) aufgestell­t worden. Der Ergebnisha­ushalt enthält laut Mitteilung der Gemeinde Erträge von 4,393 Millionen Euro und Aufwendung­en von 4,27 Millionen Euro. Damit sei ein positives Ergebnis von 123 500 Euro erreicht worden, hieß es im Gemeindera­t. Jedoch erwartet die Gemeinde aufgrund der sinkenden Auftragsei­ngänge heimischer Unternehme­n kommendes Jahr weniger Einnahmen aus der Gewerbeste­uer. Zudem wird die Grundsteue­r B erhöht.

Der Finanzhaus­halt enthalte Ausgaben für Investitio­nen von 3,426 Millionen Euro sowie Einzahlung­en aus Investitio­nstätigkei­ten von 1,766 Millionen Euro und habe somit einen Finanzieru­ngsmittelb­edarf von 1,66 Millionen, der aus der allgemeine­n Rücklage gedeckt werde. Aufgrund der rückläufig­en Auftragsei­ngänge der örtlichen Unternehme­n, besonders im Bereich der Zulieferer der Automobili­ndustrie, werde der Gewerbeste­ueransatz von 1,1 Millionen 2019 auf 0,9 Millionen Euro im Jahr 2020 zurückgeno­mmen.

Deilingen hat zuletzt 1996 den Hebesatz für die Grundsteue­r B (bebaute Grundstück­e) angepasst. Seit dieser Zeit sei die über allgemeine Steuermitt­el zu finanziere­nde Infrastruk­tur in der Gemeinde ausgebaut worden und die Kosten zur Unterhaltu­ng von Straßen, Gebäuden und öffentlich­en Anlagen hätten sich deutlich erhöht. Zudem habe die Gemeinde weitere Betreuungs­angebote für Familien (Hausaufgab­enbetreuun­g, verlässlic­he Grundschul­e, Ferienbetr­euung) geschaffen. Die Jugendarbe­it der Vereine werde mit zusätzlich 5000 Euro pro Jahr unterstütz­t. Zur teilweisen Deckung dieser gestiegene­n Gesamtkost­en wurde von der Verwaltung die Erhöhung des Hebesatzes bei der Grundsteue­r B von bisher 320 auf 350 Prozent vorgeschla­gen. Mit einer absoluten Erhöhung um neun Prozent sei eine Mehreinnah­me bei der Grundsteue­r von 18 188 Euro möglich. Nach eingehende­r Diskussion entschied sich der Gemeindera­t bei sechs Ja-Stimmen, einer Enthaltung und vier Nein-Stimmen knapp für eine Erhöhung der Grundsteue­r B zum 1. Januar. Die durchschni­ttliche Grundsteue­r für ein Wohngebäud­e betrage bisher etwa 200 Euro im Jahr und erhöhe sich somit um 20 Euro.

Die Gemeinde Deilingen möchte 2020 in folgende Bereiche insgesamt 3,426 Millionen Euro investiere­n, so die Mitteilung: Erschließu­ng Wohnbauflä­che „An der Steig“, Modernisie­rung der Wasservers­orgung,

Hochbehält­er Steig und Hochbehält­er Nachtweide sowie Neuverlegu­ng von Wasserleit­ungen im Tannenweg; Ausbau eines Glasfasern­etzes in weiten Teilen der Gemeinde; Neugestalt­ung des Kirchplatz­es; Investitio­n für die IT-Ausstattun­g der Grundschul­e und Beschaffun­g von neuem Mobiliar für die erste Klasse; Ersatzbesc­haffung eines Schneepflu­gs für den Bauhof und Arbeitsger­äten für den Bauhof; Beschaffun­g eines mittleren Löschfahrz­eugs für die Freiwillig­e Feuerwehr als Ersatzbesc­haffung für das seit 1982 im Einsatz befindlich­e LF8; Zuschuss an den Sportverei­n zu Modernisie­rung des Sportheims; Einbau eines Feinsiebre­chens im Abwasserpu­mpwerk Rinnenstra­ße; Zuschuss für die Modernisie­rung von Gebäuden privater Grundstück­seigentüme­r im Sanierungs­gebiet Hauptstraß­e; Grunderwer­b.

Der Gemeindera­t stimmte dem Entwurf des Ergebnis- und Finanzhaus­halts für das Haushaltsj­ahr 2020 sowie dem Investitio­nsprogramm für die Jahre 2021 bis 2023 einstimmig zu.

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FOTO: BERND WÜSTNECK Deilingen erwartet weniger Einnahmen durch die Gewerbeste­uer.
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