Sozialer Wohnungsbau kommt voran
36 neue Wohnungen – Bedarf in Sigmaringen größer als das Angebot
- In den sozialen Wohnungsbau Sigmaringens kommt Bewegung: Die Gesellschaft für Siedlungsund Wohnungsbau (GSW) möchte am Riedbaum 36 Wohnungen bauen. Entsprechende Pläne bestätigt der Leiter der Projektentwicklung des Unternehmens, Falk Böhm. Nichtöffentlich ist den Gemeinderäten das Projekt bereits vorgestellt worden. Über die Details müssen sich Stadt und GSW noch verständigen.
„Grundsätzlich ist der Bedarf an gefördertem Wohnraum größer als die derzeit vorhandenen Wohnungen“, sagt die städtische Pressesprecherin Anja Heinz. Etwa 40 Wohnungen werden von der Stadt mit Mietern belegt, die Anspruch auf Unterstützung haben. Eine aktuelle Übersicht der Stadt zeigt, dass verschiedene Bevölkerungsgruppen in den geförderten Wohnungen leben: Menschen mit keinem oder geringem Einkommen, kinderreiche Familien, Spätaussiedler, Rollstuhlfahrer oder betreute Senioren. Nach Angaben der Pressesprecherin stieg der Bedarf an günstigem Wohnraum in den vergangenen Jahren an: „Deshalb steht die Stadt Bauprojekten offen gegenüber, die geförderten oder günstigen Wohnraum bieten.“
Deshalb kommt der Stadt die Initiative der GSW gelegen. Alle 36 Wohnungen verbleiben im Eigentum der GSW und werden vermietet. Ein knappes Drittel der erstellten Wohnungen wird mit Landesmitteln gefördert. Dadurch geht ein Belegungsrecht auf die Stadt über. Das bedeutet: Statt auf dem freien Markt werden die Wohnungen über die Stadtverwaltung vergeben. Zu welchem Mietpreis, das ist noch offen.
Nach Angaben des Landratsamts übernimmt der Staat unabhängig von der Größe der Wohnung die Kosten nach einem festgelegten Personenschlüssel. Die Richtwerte für Sigmaringen betragen (Kaltmiete einschließlich der Kaltnebenkosten) für Einzelpersonen monatlich 388 Euro, für eine vierköpfige Familie 650 Euro. Anspruch auf diese Unterstützung haben Bürger, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) oder Grundsicherung beziehen.
Die in den vergangenen Jahren sanierten GSW-Wohnungen am Ziegelacker stehen diesen Bedarfsgruppen nicht mehr zur Verfügung. Nach Ablauf einer Frist kann der Eigentümer die Wohnungen auf dem freien Markt anbieten. Zudem sind die Mietpreise nach der Sanierung der Wohnungen „moderat“angestiegen, sagt der GSW-Abteilungsleiter. Der Bau der letzten drei Häuser soll 2020 beginnen, danach ist die Sanierung des Quartiers abgeschlossen.
Zum weiteren Zeitplan für die 36 Wohnungen am Riedbaum, die auf Höhe des Würthwegs in zwei Häusern untergebracht werden sollen, sagt der GSW-Sprecher: „Unser Wunsch ist, dass es im Jahr 2020 losgeht.“Doch erst müssen sich das Unternehmen und die Stadt noch auf die Modalitäten verständigen.