Palliativnetzwerk hält Gottesdienst für Verstorbene
Als Erinnerung sind die Namen in eine Holztür eingraviert
SPAICHINGEN (al) – In der Klinikkapelle des Gesundheitszentrum Spaichingen hat das Palliativnetzwerk im Landkreis Tuttlingen für die vom 1. November 2018 bis zum 31. Oktober 2019 Verstorbenen der spezialisierten ambulanten Palliativ– Versorgung (SASPV) einen ökumenischen Gottesdienst abgehalten. Die Leitung des Palliativnetzwerks, Mitarbeiter und Ehrenamtliche gedachten mit den Angehörigen in der vollbesetzten Kapelle der weit über 100 Verstorbenen aller Altersklassen.
Die Namen der Verstorbenen sind in einer Holztür eingraviert, teilte der Vorsitzende des Netzwerks Volker Teufel in seiner Begrüßung mit. Das Palliativ Team habe versucht, mit Aufrichtigkeit, Sensibilität, Humor, Empathie und Sachverstand die Leiden der Sterbenden zu lindern. Für die Angehörigen und Freunde, die dem Patienten emotional am nächsten stehen, ist es wichtig zu wissen, dass zur Liebe auch das Loslassen gehört. Manche Sterbende haben das Gefühl, sich auf eine Reise zu begeben, oder dass sie nach Hause kommen. Es sind Bilder in einer letzten Lebenssituation, die tröstlich sein können. Der Patient allein und sein Umfeld bestimmen über diesen Weg und es ist ratsam, diese letzten Tage mit großer Ehrfurcht zu gehen. „Ich möchte ihren Gedanken und unserem Gedenken nun Zeit und Stille lassen“, wünschte Volker Teufel.
Unter der Leitung von Markus Schmid begann der katholische Kirchenchor Seitingen-Oberflacht mit dem Lied „Der Herr, mein Hirte“die Feier. Begleitet wurde der Chor von Dorothee Höppner Geige und Karlina Krause Cello. Mit dem Gedicht von Richard Rieß „Die Frage – wenn das alles mal vorüber ist, wer erwartet mich dann? Es sei denn, da wäre einer, der sagt: Komm doch herein“und den Worten aus Psalm 90 lud Pfarrer Hesse zu einer vertieften Besinnung ein. Dazu wurde gemeinsam das Lied gesungen: „Die Herrlichkeit der Erden muss Rauch und Asche werden“.
Das Evangelium von Markus 5, 2143 über die Auferweckung der Tochter des Jairus und die Heilung einer kranken Frau nahm Pfarrer Hesse als Grundlage für seine Predigt.
Dazu passte das anschließend gemeinsam gesungene Lied: „So nimm denn meine Hände und führe mich“.
Nach passenden Gebeten und dem Chor „Verleih uns Frieden gnädiglich“schloss Pfarrer Hess mit dem Zitat: „Am Ende der Suche und Frage nach Gott steht keine Antwort, sondern eine Umarmung“.
Das gesungene „Großer Gott“gab der Feier einen würdigen Abschluss. Chorleiter Markus Schmid lud am Flügel mit „Resignation“von Max Reger nochmals zu Besinnung und Meditation ein.