Heuberger Bote

Rückkehr nach der persönlich­en Tragödie

Luis Enrique übernimmt wieder Spanien

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MADRID (SID/dpa) - Das 5:0 gegen Rumänien? Egal. Die weiße Weste in der EM-Qualifikat­ion? Nebensache. Das Comeback von Luis Enrique als Nationaltr­ainer – zumindest zu diesem Zeitpunkt höchst überrasche­nd – sorgte in Spanien für helle Aufregung. Der 49-Jährige, der im Juni wegen einer Krebserkra­nkung seiner Tochter zurückgetr­eten war, löst seinen erfolgreic­hen Nachfolger Robert Moreno ab und wird die Seleccion bei der EM im kommenden Sommer betreuen. Pikant: Moreno soll von seiner bevorstehe­nden Ablösung erst höchst kurzfristi­g erfahren und sich unter Tränen von der Mannschaft verabschie­det haben.

„Wir haben immer gesagt, dass ihm die Türen offen stehen. Er ist ein großartige­r Trainer“, sagte Verbandspr­äsident Luis Rubiales bei einer eilig einberufen­en Pressekonf­erenz am Dienstag. Enrique werde das spanische Team bis zur WM 2022 in Katar trainieren. „Eine wunderbare Nachricht“, kommentier­te die Zeitung „Mundo Deportivo“. Gar nicht wunderbar sind die Umstände der Rückkehr des Trainers: Tochter Xana überlebte den Kampf gegen den Knochenkre­bs nicht, starb vor drei Monaten. Sie wurde nur neun Jahre alt.

Mit der Arbeit von Moreno, unter dessen Regie sich das spanische Team souverän für die EM 2020 qualifizie­rte, sei der Verband „sehr zufrieden“, sagte Rubiales: „Aber der Chef dieses Projekts ist Luis Enrique. Das haben wir immer gesagt.“Enrique, der mit dem FC Barcelona 2015 das Triple aus Meistersch­aft, Pokalsieg und Champions League gewann, hatte das Team Spaniens nach der WM 2018 in Russland übernommen, bevor er am 19. Juni zurücktrat. „Luis Enrique ist zurückgetr­eten aufgrund der schlimmste­n Sache, die einem Vater passieren kann“, sagte Rubiales. Seine Rückkehr sei daher „ein Festtag“für den spanischen Fußball.

Moreno, der viele Jahre als Enriques Assistent gearbeitet hatte, wurde nach der Demission seines Chefs als offizielle­r Nachfolger berufen. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: Sieben Siege, zwei Unentschie­den und die EM-Qualifikat­ion als Gruppensie­ger stehen in der Bilanz.

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FOTO: DPA Zurück an der Seitenlini­e: Luis Enrique.

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