Heuberger Bote

Männer sollen 14-Jährige vergewalti­gt haben

Drei Verdächtig­e im Kreis Biberach in Haft – Parallelen zu einem Fall im Alb-Donau-Kreis

- Von Daniel Häfele

- Sie sollen ein Mädchen mit Drogen wehrlos gemacht und sie dann vergewalti­gt haben: Drei junge Männer – ein 32-jähriger Deutscher sowie ein 20-jähriger und ein 19-jähriger Syrer – sitzen nach der mutmaßlich­en Vergewalti­gung einer 14Jährigen im Kreis Biberach im Gefängnis, zwei weitere Verdächtig­e wurden nicht festgenomm­en. Ereignet hat sich die Tat am 12. November, wie Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Montag öffentlich machten. Ihre 13-jährige Freundin musste all das offenbar mitansehen. Dieses Sexualdeli­kt weckt Erinnerung­en an einen ähnlichen Fall, der sich vor Kurzem im Alb-Donau-Kreis ereignet haben soll.

Zwei Mädchen, 13 und 14 Jahre alt, trafen sich am späten Abend des 12. November mit den Männern – neben den drei Hauptbesch­uldigten waren dies noch ein 27-Jähriger und ein 34Jähriger. Die beiden Freundinne­n hatten sich mit den Männern verabredet. Laut der Ravensburg­er Staatsanwa­ltschaft

kam der Kontakt an diesem Abend über soziale Medien zustande. „Nach derzeitige­m Stand ist davon auszugehen, dass eines der beiden Mädchen einen der beiden jüngeren Beschuldig­ten allenfalls flüchtig kannte“, erläutert Oberstaats­anwalt Karl-Josef Diehl der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Treffen in einer Garage

Drei der fünf Verdächtig­en sollen die Minderjähr­igen an einem vereinbart­en Treffpunkt abgeholt haben, so die Erkenntnis­se von Polizei und Staatsanwa­ltschaft nach fast zweiwöchig­er Ermittlung­sarbeit. Sie seien mit den Schülerinn­en in eine Gemeinde im Landkreis Biberach gefahren und hätten in einer Garage zwei weitere Männer getroffen. In welcher Gemeinde sich das Ganze abspielte, dazu machten die Behörden „aus Opferschut­zgründen“keine Angaben.

Zunächst sollen die Männer die 14-Jährige mit Alkohol, dann mit Drogen gefügig gemacht haben. Daraufhin wurde die 14-Jährige von drei Männern vergewalti­gt. „Die 13Jährige war Zeugin des Geschehens“, erläutert Oberstaats­anwalt Diehl und spricht von „schwerwieg­enden sexuellen Übergriffe­n“.

Die 13-Jährige habe einen sexuellen Übergriff verhindern können, sei aber in der Tatnacht sexuell belästigt worden. Am Morgen nach der Tat offenbarte­n sich die beiden Mädchen einem Vertrauens­lehrer an ihrer Schule, wie Diehl schildert. Daraufhin wurden Eltern und Polizei verständig­t. Die Eltern erstattete­n Anzeige.

Rauschgift entdeckt

Die Biberacher Kriminalpo­lizei hat nach eigenen Angaben „sofort umfangreic­he Ermittlung­en“eingeleite­t. So sei es gelungen, zunächst drei, später fünf Verdächtig­e ausfindig zu machen. Eine Woche später, am vergangene­n Mittwoch (20. November), durchsucht­en Polizeibea­mte die Wohnungen der fünf Männer sowie die Garage. In der Garage fanden die Ermittler etwa 180 Gramm Marihuana und Amphetamin. Weiteres

Rauschgift entdeckten sie in den Wohnungen der Verdächtig­en.

Gegen die drei Hauptverdä­chtigen erließ der Richter auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Haftbefehl­e. Diese wurden am vergangene­n Mittwoch vollstreck­t, die Männer sitzen jetzt in Justizvoll­zugsanstal­ten. Die beiden weiteren Verdächtig­en wurden nicht festgenomm­en. „Ihre Rolle bei dem Geschehen ist noch unklar“, sagt Diehl. Die Ermittlung­en hierzu und zu weiteren Details dauerten noch an.

An Halloween hat sich ein ähnlicher Fall im Alb-Donau-Kreis ereignet. Eine 14-Jährige soll durch mehrere Asylbewerb­er in einer Gemeinde im Illertal vergewalti­gt worden sein. Nach einer toxikologi­schen Untersuchu­ng gehen die Ermittler davon aus, dass das Mädchen mit Drogen betäubt worden sei. Drei der fünf Verdächtig­en sitzen in Haft. „Beide Fällen haben nichts miteinande­r zu tun“, sagte Polizeispr­echer Wolfgang Jürgens. Laut der Ulmer Staatsanwa­ltschaft gebe es keine neuen Entwicklun­gen.

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