Freunde der Pinakothek sammeln eine Million Euro
(epd) - Eine knappe Million Euro kamen zusammen bei der nach Veranstalterangaben größten Benefizauktion in Deutschland zugunsten von Kunst und Kultur. Der Verein „PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne“in München hatte für die Veranstaltung, die in der Nacht zum Sonntag stattfand, 60 Werke erhalten von Galeristen, Sammlern und Künstlern aus aller Welt, teilte der Verein mit. Davon kamen 28 bei einer Live-Auktion unter den Hammer. Den höchsten Zuschlag des Abends habe es mit 56 000 Euro für das Werk „Three Trees“von Alex Katz gegeben. Mit Hilfe der Erlöse werden Sammlungsankäufe, Ausstellungen und Vermittlungsprojekte aller vier Museen unter dem Dach der Pinakothek der Moderne sowie des Museums Brandhorst unterstützt. Der Verein, der rund 900 Mitglieder hat, hat in über 50 Jahren unter anderem rund 1300 Ankäufe finanziert. enseits der ●40 noch einmal durchstarten, sich Wünsche zu erfüllen und neue Erfolge zu feiern – das gelingt beileibe nicht jedem. Ein gutes Stück schwerer ist es im Jugendbesessenen Showgeschäft und da insbesondere als Frau. Aber Tina Turner gelang das Kunststück – ausgerechnet in den 1980er-Jahren, in denen die nur wenige Jahre jüngere männliche Konkurrenz an RockVeteranen von Bob Dylan über Neil Young bis hin zu den Rolling Stones weitgehend schwächelte. Für sie brachte das Jahr 1984 dagegen das große Comeback, in dem sie der von Synthesizern dominierten Popwelt ihr großes Kapital entgegenstellte: ihre Stimme, ihre energiegeladene Ausstrahlung und vor allem ihre Authentizität.
Als leicht verruchte Dame, die schon so ziemlich alles gesehen hat und mitten im Leben steht, blickte die damals 45-Jährige vom Cover ihres Erfolgsalbums „Private Dancer“. Kein geringerer als Dire StraitsFrontmann Mark Knopfler hatte für sie den Titelsong komponiert, worauf sich das Album mehr als 20 Millionen Mal verkaufte. Von da an war sie insbesondere in Deutschland eine Instanz für handgemachte Musik aus den Bereichen Rock, Soul und Rhythm’n’Blues und die damals aufkommende Kategorie der „Rockröhre“schien für kaum jemand besser zu passen. Neben den unbestreitbaren Qualitäten ihrer Musik schwang dabei immer auch ihre Geschichte mit: Selbst für die Maßstäbe des Showgeschäfts war Turners Leben von besonders vielen Höhen und Tiefen geprägt.
Bevor ihre Karriere begann, war die als Anna Mae Bullock geborene Turner bereits eine sehr junge Mutter: 1958 brachte sie als 18-Jährige Sohn Craig auf die Welt, Vater war der Saxophonist Raymond Hill. Der spielte seinerzeit in Ike Turners Band „Kings of Rhythm“. Bei einem Konzert in Manhattan war sie im Publikum, stieg kurze Zeit später in die Band ein – und feierte schließlich als weiblicher Part der Ike & Tina Turner Revue Riesenerfolge. Die unbändige Energie der gemeinsamen Aufnahmen wie „River Deep – Mountain High" wirkt bis heute enorm ansteckend und der von Tina Turner geschriebene Song „Nutbush City Limits“über ihre Heimatstadt Nutbush in Tennessee sorgt nach wie vor nicht nur auf Oldie-Parties für volle Tanzflächen.
Gleichzeitig war das bereits der letzte große Hit des Duos, Ikes Kokainsucht und häusliche Gewalt belasteten zunehmend die Beziehung. Nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung im Jahr 1976 floh Turner schließlich zu Freunden, zwei Jahre später folgte die Scheidung.
Ihre Solokarriere lief allerdings eher träge an, obwohl sie zuvor schon mit der Platte „Acid Queen“ erste Erfolge unter eigenem Namen verzeichnen konnte. Der Titel bezog sich auf ihre Rolle in der Verfilmung der Rockoper „Tommy“von The Who und auch nach ihrer KarriereWiedergeburt machte sie auf der Leinwand von sich reden: „Jenseits der Donnerkuppel“mag nicht der beste Film in der postapokalyptischen „Mad Max“-Reihe sein, aber Turners Figur der Anführerin Aunty Entity ist bis heute ikonisch. Ihren eigenen Status als Rocklegende festigte sie schließlich mit der 1993er Filmbiografie „What's Love Got to Do with It“mit Angela Bassett in der
Hauptrolle, während Turner den erneut sehr erfolgreichen Soundtrack beisteuerte.
Es folgten noch zwei weitere Studioalben, wobei das letzte, „Twenty Four Seven“vor 20 Jahren erschien. Seitdem ist die bekennende Buddhistin zunehmend im Rockruhestand, seit 1994 lebt sie mit ihrem deutschen Ehemann Erwin Bach in Küsnacht nahe Zürich und besitzt seit 2013 sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft. Doch auch dort blieb sie nicht vor Schicksalsschlägen verschont, gesundheitlich gab es nach einem Schlaganfall und einer Darmkrebserkrankung
zunehmend schwere Probleme und im Sommer 2018 nahm sich Sohn Craig das Leben.
Dennoch blickt Turner heute mit buddhistischer Gelassenheit auf ihr Leben zurück. Und auch wenn sie weitgehend zurückgezogen lebt, ist sie in der öffentlichen Wahrnehmung unverändert präsent: Ein Musical über ihr Leben namens „Simply the Best“feiert derzeit Erfolge und in ihre zweite Autobiografie „My Love Story“liest sich als Liebeserklärung an das Leben – allen Hindernissen zum Trotz.