Heuberger Bote

Trotz AfD-Kritik: Zimmerthea­ter erhält mehr Geld

Rottweiler Gemeindera­t erhöht die Förderung für das Theater um 10 000 Euro

- Von Corinne Otto und Armin Schulz

(sbo) - In der Gemeindera­tssitzung in Rottweil ist es jüngst zu einer außergewöh­nlichen Situation bei der Beratung über eine weitere Finanzspri­tze für das Zimmerthea­ter gekommen: Als AfD-Stadtrat Reimond Hoffmann gegen einen weiteren Zuschuss wettert und diesen als „ungerechtf­ertigte Belohnung für Kampf gegen Andersdenk­ende“bezeichnet, verlassen nach und nach Stadträte der anderen Fraktionen den Sitzungssa­al.

Oberbürger­meister Ralf Broß verteidigt die zusätzlich­e Förderung um jährlich 10 000 Euro damit, dass es hier nicht um Inhalte gehe. „Das Geld ist uns die Kultur wert“, äußert er. Die Stadt Rottweil, so der OB weiter, entscheide selbst und stelle sich nicht in Kontext der Landespoli­tik.

Zum Hintergrun­d: Die AfD-Fraktion im baden-württember­gischen Landtag zieht seit Monaten gegen die Bühne in Rottweil zu Felde und sucht den Konflikt auch im Landtag. Anlass ist ein Stück des Theaters gegen Rechtspopu­lismus.

In der Komödie „Wenn der Kahn nach links kippt, setze ich mich nach rechts“werden Strategien und Sprache von Rechtspopu­listen entlarvt. Die AfD fühlt sich getroffen und bemängelt die Förderprax­is des Landes, es verhalte sich nicht neutral, so der Vorwurf.

Das Zimmerthea­ter hatte unter anderem für dieses Stück Fördermitt­el aus dem Innovation­sfonds Kunst des Landes erhalten. Der Beschluss für die Erhöhung der finanziell­en Aufstockun­g durch die Stadt wird bei einer Gegenstimm­e mehrheitli­ch angenommen.

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FOTO: HOFFMANN Sorgt für einen wohl einmaligen Vorgang im Gemeindera­t von Rottweil: Reimond Hoffmann. Als er gegen das Zimmerthea­ter wettert, leert sich der Sitzungssa­al.

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