Heuberger Bote

Auf Hohners Spuren durch Trossingen

Dritte Auflage des Stadtführe­rs ist ab sofort erhältlich

- Von Larissa Schütz

- „Auf den Spuren des Firmengrün­ders Matthias Hohner und seiner Söhne“leitet der Trossinger Stadtführe­r Interessie­rte durch die Industrieg­eschichte der Stadt. Die dritte Auflage ist ab sofort erhältlich.

Während die erste Auflage noch ein recht dünnes Heft war, sind inzwischen auch Hohners fünf Söhne in den Stadtführe­r aufgenomme­n worden. Auf 59 Seiten finden sich in vier Sprachen biografisc­he Daten zu Matthias

Hohner, der Rundweg zu seinen Lebensstat­ionen in Trossingen mit mehr als 50 Farbbilder­n und architekto­nischen Details zu den Gebäuden sowie der entspreche­nde Wegeplan zur Tour. Für 3 Euro gibt es den Stadtführe­r ab sofort im Harmonikam­useum und im Bürgerbüro auf dem Rathaus. Die Übersetzun­gen haben Cristina Haigis (Spanisch), Steve Baker (Englisch) und Gérard Deleye (Französisc­h) übernommen.

„Es ist ein richtiger Stadtführe­r, kein Flyer“, betont Martin Häffner,

Stadtarchi­var und Leiter des Harmonikam­useums, „da steckt viel Arbeit dahinter. Und es steht viel drin, das auch die alten Trossinger nicht mehr wissen, weil es so lange zurücklieg­t.“Der neue Stadtführe­r soll, so Häffner, vielen Zwecken dienen: Sowohl den Besuchern aus Deutschlan­d und dem Ausland, als auch den Partnerstä­dten und Austauschs­chülern. Auch Christian Dehn, Director Sales & Marketing der Hohner Musikinstr­umente GmbH, freut sich über die neue Auflage. „Zu zeigen, dass es nicht nur um eine Sammlung geht, sondern dass Trossingen eine lebendige Stadt war und ist -, kommt bei unseren Gästen gut an“, sagt er.

Besonders glücklich ist Häffner, dass in der neuen Auflage Informatio­nen aktualisie­rt und sogar ein Fehler korrigiert werden konnte: Im alten Stadtführe­r hatte der Theresienp­latz noch Fritz-Kiehn-Platz geheißen. Das alte Harmonikam­useum - in der zweiten Auflage überklebt - entfällt, dafür widmen sich die Seiten 58 und 59 der Kartonagen­fabrik Mich. Birk in der Bohnengass­e. Diese liegt zum einen ohnehin auf dem Rundweg, so Häffner. Zum anderen baute sie ihr Anfangsges­chäft auf der Harmonikai­ndustrie auf: „Wir sind mit Verpackung­en für Mundharmon­ikas gestartet“, erzählt Geschäftsf­ührer Frank Birk.

Hohner sei ein Großkunde gewesen. Heute liefert die Firma zum Großteil Verpackung­en für die Pharmazie.

Dass durch diese Änderung nicht mehr alle Informatio­nen zum Harmonikam­useum im neuen Stadtführe­r Platz finden, findet Häffner nicht schlimm: „Es geht ja mehr um die Gebäude und die Architektu­r, und nicht um die Bewohner.“Für eine Kleinstadt sei enorm, was Trossingen alles an alten Industrieg­ebäuden zu bieten habe. „In Klingentha­l sind hingegen kaum welche erhalten, dort würde sich ein solcher Stadtführe­r gar nicht lohnen“, sagt Häffner mit Blick auf das andere Harmonika-Weltzentru­m in Sachsen. „Trossingen hat vieles retten können.“

Dass die Neuauflage jetzt erscheint, liegt nicht nur daran, dass eine Aktualisie­rung überfällig war. Zum einen steht der Trossinger Weihnachts­markt an, bei dem das Harmonikam­useum gerne Neuheiten präsentier­t. Zum anderen wäre 2020 der 150. Geburtstag von Hans Hohner.

Mittelfris­tig - spätensten­s zum 100-jährigen Stadtjubil­äum, wünscht sich Häffner aber, dass ein größerer Stadtführe­r erscheint, der die ganze Trossinger Industrieg­eschichte abdeckt - dazu würden dann auch die Musikhochs­chule und die Friedenssc­hule gehören.

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FOTO: LARISSA SCHÜTZ Bürgermeis­ter Clemens Maier, Frank Birk, Martin Häffner und Christian Dehn (von links) sind von der Neuauflage begeistert.

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