Friedhof leuchtet im Kerzenschein
Gäste kommen zahlreich zum Lichtertag
(ls) - Der Trossinger Friedhof ist am Sonntagabend zum siebten Mal in Kerzenschein getaucht worden. Die Gestaltung des Totensonntags geht zurück auf eine Idee von Ursel Gula, der Leiterin der Friedhofsverwaltung.
Schon vormittags zwischen 11 und 12 Uhr war viel los auf dem Friedhof, berichtet Gula. Vor der Aussegnungshalle wurden kostenlos Grablichter ausgegeben, die an den Grabstätten sowie am Friedhofskreuz aufgestellt werden konnten. „Ich freue mich, dass soviele den Weg zu uns gefunden haben“, sagte sie.
Ab 16 Uhr war auch die beheizte Aussegnungshalle geöffnet, wo sich die Besucher mit Kaffee, Tee und Hefezopf stärken können. Später am Nachmittag trugen Ursel Gula und Ralf Sorg, Leiter der Trossinger Stadtbücherei, Gedichte und Geschichten vor. Die Leiterin der Friedhofsverwaltung las ein Gedicht von Häuptling Noah Seattle, einem ehemaligen Häuptling der amerikanischen Ureinwohnerstämme Suquamish und Duwamish, und eine Geschichte über Trauer und Hoffnung vor. „Trauer kann man nicht besiegen wie einen Feind“, sagte sie, „aber man kann sie in Hoffnung verwandeln.“
Sorg hatte als erstes die Geschichte „Der blaue Mantel“, die sich um gemeinsame Zeit und die Erinnerung daran drehte, ausgewählt. Danach las er den Zuhörern von einer jungen Palme vor, der ein boshafter Mann einen Stein in die Baumkrone legt. Statt an der Last zugrunde zu gehen, stemmt sich die Palme jedoch dagegen und wächst zu großer Höhe und Pracht heran.
Zur Geschichte „Die vier Kerzen“