Heuberger Bote

Neue Brücke soll 5,1 Millionen Euro kosten

Kreis stellt den Entwurf für Geisinger Brücke vor – Bauzeit von 16 Monaten eingeplant

- Von Matthias Jansen

- Die Donaubrück­e in Geisingen soll ab dem Jahr 2021 neu gebaut werden. Der Ausschuss für Technik und Umwelt des Landkreise­s hat nun einstimmig zugestimmt, dass ein durch Einzelpfei­ler abgestützt­er Überweg über drei Felder gebaut werden soll. Die Bauzeit beträgt voraussich­tlich 16 Monate, die geschätzte­n Baukosten liegen bei 5,1 Millionen Euro.

Seit März diesen Jahres ist die Brücke an der Kreisstraß­e 5942, die Geisingen mit der B31 verbindet, gesperrt. Bei einer Überprüfun­g war festgestel­lt worden, dass der Spannstahl gerostet war und die Tragfähigk­eit nicht mehr ausreichen­d war. Eine Machbarkei­tsstudie ergab, dass es wegen der Kosten nicht sinnvoll sei, die Brücke zwischenze­itlich für den weiteren Betrieb zu sichern.

Bevor der neue Überweg entstehen kann, muss die alte Brücke aber abgerissen werden. Damit soll im kommenden Jahr angefangen werden. „Der Abbruchter­min ist nicht haltbar. Wir Geisinger wären über einen früheren Baubeginn froh. Die Brücke ist die einzige Haustür“, sagte Paul Haug (FDP). Zuvor hatte Andreas Peter vom Tuttlinger Ingenieurb­üro Breinlinge­r erklärt, dass ein Baustart vor dem Herbst 2020 nicht realistisc­h sei, weil man die Zeit für die Planung des Neubaus benötige.

Landrat Stefan Bär forderte, dass man die vorgegeben­e Planung nicht in Frage stellen und über eine frühere Fertigstel­lung reden sollte. „Wir sollten keine falschen Erwartunge­n schüren. Wir alle wollen Gas geben. Aber wir haben das nicht in unserer Hand. Bei der Ausführung hängen wir von der Witterung und dem Hochwasser in der Donau ab. Die Firma Breinlinge­r weiß, dass es uns und Ihnen wichtig ist“, sagte er zu den Ausschussm­itgliedern. Andreas Peter erklärte, dass man mindestens zwei Winter – also „zwei Hochwasser­saisons“

– benötige, um das Bauwerk fertigzust­ellen.

„Die Einschätzu­ng der Fachleute ist von Gewicht. Die Qualität geht vor der Zeit. Die Zeit sollten wir uns nehmen“, sagte Klaus Schellenbe­rg (CDU). Der Bürgermeis­ter von Wurmlingen sprach sich damit auch für die zweite der sechs vorgelegte­n Varianten, deren Bauzeit im Vergleich zur ersten Variante zwei Monaten länger, aber dafür 300 000 Euro günstiger ist. Anhand einer Bewertungs­matrix hatten die Ingeniere von Breinlinge­r sowie von Hofmann und Fackler (Memmingen) dem Bau der 3-Feldträger­brücke mit Einzelpfei­lern

den Vorzug gegeben. In die Bewertung waren die Gesamtkost­en samt Planung (30 Prozent), die Nettobauze­it ohne Zwangspaus­en (25 Prozent), die Nutzungsda­uer/Wartung (25 Prozent), die Ökologie und die Gestaltung (jeweils zehn Prozent) eingefloss­en.

„Die Variante zwei stellt die ausgewogen­ste Lösung dar“, heißt es in der Ausschussv­orlage. Bei der erhofften Förderung durch das Land erwartet Bär keine Probleme. Die Förderfähi­gkeit des Abrisses und des Neubaus sei grundsätzl­ich vom Regierungs­präsidium Freiburg bestätigt worden. Durch die bereits seit März andauernde Sperrung werde auch eine Dringlichk­eit gesehen, schreibt die Verwaltung. „Können wir davon ausgehen, dass wir mehr als 50 Prozent erhalten“, meinte Kreisrat Albin Ragg. „Früher gab es nichts für die Planungsko­sten. Jetzt soll es laut Ankündigun­g zehn Prozent geben. Wir wären dann bei 60 Prozent Förderung“, meinte Bär.

Während des Abbruchs der Brücke soll die Donau durchgängi­g fließen können. Es wird ein Querschnit­t von 3,50 Metern offen gelassen, heißt es in den Planungen der Verwaltung. Der Abbruch erfolgt von der Geisinger Seite. Damit soll ein Großteil der Maßnahmen ohne „Eingriff in das Gewässer“möglich sein.

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FOTO: LANDKREIS TUTTLINGEN So könnte die Brücke, die ab 2021 bei Geisinger über die Donau führt, aussehen. Die Entwürfe sind von den beauftragt­en Planungsbü­ros nun beim Landkreis Tuttlingen vorgestell­t worden.
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ARCHIVFOTO: PAUL HAUG Die aktuelle Brücke bei Geisingen stammt aus dem Jahr 1952 und ist wegen gerostetem Stahl nicht mehr sicher.

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