Heuberger Bote

Schüler gehen für Klima auf die Straße

Globaler Streik: Fridays for Future hofft auf Reaktion aus dem Rathaus

- Von Sebastian Heilemann

- Überall auf der Welt wollen am kommenden Freitag Menschen für das Klima auf die Straße gehen. Sie planen einen globalen Klimastrei­k – dieses Mal auch wieder in Tuttlingen. Schüler des Otto-HahnGymnas­iums haben eine Demonstrat­ion angekündig­t. Und: Forderunge­n an die Stadt Tuttlingen formuliert.

Nach einer Demonstrat­ion von Fridays for Future im März diesen Jahres war es ruhig um die Klimaaktiv­isten in Tuttlingen. Nun wollen Schüler und Aktivisten erneut auf die Straße gehen und auf die Folgen des Klimawande­ls aufmerksam machen. Geplant ist die Demo am Freitag, 29. November, um 13 Uhr am Stadtgarte­n. Von dort wollen die Demonstran­ten dann vor das Tuttlinger Rathaus ziehen und ihren Forderungs­katalog vortragen.

Samuel Hipp, 18 Jahre alt, kurz vor dem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium und Schülerspr­echer, ist einer der Organisato­ren des Klimastrei­ks in Tuttlingen. „Wir gehen auf die Straße, weil wir noch 50 bis 60 Jahre auf dieser Welt leben müssen“, sagt er. „Es geht um unsere Zukunft.“Deswegen wollen er und die anderen fünf bis sechs Mitglieder des Organisati­onsteams so viele Menschen wie möglich mobilisier­en und ihre Forderunge­n

lautstark vertreten. Die haben sie klar formuliert – orientiert an dem Forderungs­katalog der Landesgrup­pe von Fridays for Future, aber auch herunterge­brochen auf Tuttlingen. Die Forderung nach einer Co2-Bepreisung haben die Aktivisten beispielsw­eise gestrichen. „Wir müssen da ja Dinge reinschrei­ben, die man in Tuttlingen überhaupt umsetzen kann“, sagt Hipp. Auch wenn das nicht heiße, dass man das Thema komplett ausklammer­e.

Investitio­nen in Radwege, Einrichtun­g von verkehrsfr­eien Zonen, nachhaltig­es Bauen, den Flächenver­brauch einschränk­en. All das gehört zu dem, was die Demonstran­ten am Freitag in einem Forderungs­katalog an das Rathaus herantrage­n wollen. „Uns ist wichtig, dass eine zukunftsfä­hige Politik gemacht wird“, sagt Hipp. Auch wenn Tuttlingen schon auf einem guten Weg sei. „Man kann nicht alles auf einmal umsetzen, aber man kann sich Ziele setzen. Uns ist wichtig, solche Dinge anzusprech­en“, so Hipp.

Seine Hoffnung für die Demonstrat­ion: „Ich würde mir wünschen, dass wir ein möglichst gemischtes

Bild abgeben und alle Altersgrup­pen vertreten sind.“Hipp wünscht sich, dass es dieses Mal auch eine Reaktion seitens der Politik gibt. „Aus dem Rathaus kam beim letzten Mal gar nichts. Das war schade.“Hipp vermutet, dass man die Schüler dort nicht richtig ernst nehme. „Das ist dieses Bild von den Schülern, die eh keine Ahnung haben: Lassen wir die mal laufen“, erklärt der Schüler.

Das spiegele sich auch aus Reaktionen in seinem Umwelt und in Kommentare­n in den sozialen Netzwerken wider. „Viele machen sich darüber lustig“, sagt der 18-Jährige. „Davor hieß es immer, die Jugend macht nichts und sitzt nur zuhause. Jetzt macht sie was, jetzt heißt es, geht nach Hause.“Mit einem Vorurteil will Hipp auch aufräumen: Bei „Fridays for Future“geht es nicht ums Schule-Schwänzen. Deshalb habe man die Demo bewusst für den Nachmittag geplant. „Das war uns wichtig“, sagte er.

Erreichen wollen Hipp und seine Mitstreite­r aber nicht nur die Politik, sondern eigentlich jeden Bürger. „Wir fordern nicht, komplett auf Flugreisen oder Fleisch zu verzichten“, sagt Hipp. Aber viele kleine Schritte könnten in der Masse auch etwas bewirken, ist er sich sicher.

 ??  ?? Samuel Hipp
Samuel Hipp

Newspapers in German

Newspapers from Germany