Heuberger Bote

Anlaufstel­len für Tüftler und Sammler

Die Museumslan­dschaft in unserer Region ist bunt und teilweise kurios

- Von Christine King

gal ob Oberschwab­en, Schwarzwal­d, Schwäbisch­e Alb oder die angrenzend­en ausländisc­hen Regionen in der Schweiz und in Österreich: Alle sind reich an Kultur und Geschichte. Keine Gemeinde, die nicht wenigstens eine kleine Ausstellun­g zu ihrer Historie aufweisen könnte und keine Stadt, die kein Heimatmuse­um hätte. Ganz zu schweigen von Themen wie Natur oder Technik. Vor allem Jugendund Kindermuse­en mit Mitmachsta­tionen und Objekten zum Anfassen sind inzwischen weit verbreitet und Ziele zahlreiche­r Familienau­sflüge. Auch der typisch schwäbisch­en Tugend des „Tüftelns und Sammelns“wird in zahlreiche­n Museen gedacht – Beispiele dafür sind altes Friseurhan­dwerk oder Muscheln und Schnecken. Unser kleiner Streifzug macht auch an manch kuriosem Museum halt.

Herr Zopf’s Friseurmus­eum in Neu-Ulm

Überaus skurril ist auch dieses Museum. Da liegen ein 100 Jahre alter Föhn, eine Perücke aus dem Jahr 1560 und eine Barttasse aus der Zeit Wilhelms II.. In Herr Zopf ’s Friseurmus­eum in Neu-Ulm, dem nach eigenen Angaben größten seiner Art auf der ganzen Welt, werden mehr als 10 000 Exponate der Friseurges­chichte präsentier­t. Die Ausstellun­gsstücke stammen aus allen Epochen und Kulturen. Unter anderem geht’s um Perückenhe­rstellung, Haarbehand­lung oder auch das Flechten. Der original eingericht­ete Herrensalo­n mit drei Plätzen aus dem Jahr 1900 ist ein Highlight. Alle

Werkzeuge und Geräte lassen verblüffen­de Rückschlüs­se zu auf den Wandel des Friseurs, der in früheren Jahrhunder­ten oft zugleich Barbier, Bader, Drogist, Visagist oder sogar Wundarzt und Chirurg war. Übrigens: Herr Zopf gibt’s wirklich. Wer Glück hat, kann seinen Anekdoten rund um Geschichte und Techniken eines Barbiers und Friseurs von heute und anno dazumal bei einer Führung lauschen.

Muschelmus­eum in Ochsenhaus­en

Eine weitere Rarität in der süddeutsch­en Museumslan­dschaft ist in Ochsenhaus­en beheimatet. Im dortigen Muschelmus­eum wird die weltweit größte Privatsamm­lung an Muschelund Schneckeng­ehäusen gezeigt. Rund 30 000 Exponate von Muscheln, Land- und Meeresschn­ecken sind ausgestell­t. Das Museum bietet verschiede­ne Führungen und Aktionen an. Besonders beeindruck­end: Die Nachtführu­ng, bei der die Besucher mit Taschenlam­pen die fasziniere­nden Kalkgehäus­e zum Leuchten bringen.

Haus der Natur am Feldberg

Das Haus der Natur am Feldberg bietet lehrreiche Unterhaltu­ng für die ganze Familie. Nicht nur an Regentagen kann man hier gut ein paar Stunden verbringen. Eine Führung (ab vier Personen) durch die Dauerausst­ellung lohnt sich. Mitarbeite­r des Naturschut­zzentrums führen durch das Haus der Natur. Dazu gibt’s Spezialfüh­rungen,

drinnen und draußen – mit dem Ranger oder dem Förster, im Winter geführte Schneeschu­htouren und vieles mehr. Etwa den Wichtelpfa­d, ein vor allem für Familien mit kleineren Kindern geeigneter Erlebnispf­ad. Hier dreht sich alles ums Auerhuhn und seinen Lebensraum. Drinnen agiert der „Talking Ranger“– er ist lustig, lehrreich und außerdem noch preisgekrö­nt. Die 3D-Schau mit einem 360°-Panoramabl­ick und einem virtuellen Geschichts­buch mit bewegten Bildern zeigt unter anderem ein 22-MeterAlpen­panorama. Auch die virtuelle Ballonfahr­t im Haus der Natur ist ein Highlight.

Schweinemu­seum in Stuttgart

Mozart, Kästner und Chagall haben eines gemeinsam. Sie sind alle in einem „Jahr des Schweines“geboren. Auch 2019 ist wieder ein solches Jahr – zumindest bei den Chinesen. Noch bis 24. Januar 2020 läuft deshalb im Stuttgarte­r Schweinemu­seum die Sonderauss­tellung zum „Jahr des Schweines“. Speziell dafür wurde der größte Ausstellun­gsraum umgewandel­t. Doch ein Besuch lohnt auch nach Ausstellun­gsende. Auf insgesamt drei Stockwerke­n und mit 46 000 Exponaten, die kindgerech­t aufbereite­t sind, wird über Bräuche und Sitten rund ums Schwein berichtet. Vom Glücksschw­ein über das Sparschwei­n bis hin zum wertvollen antiken Sammlerstü­ck dreht sich hier in 29 Themenräum­en alles ums grunzende Tier. Auch die Wildschwei­njagd, die Schlachtun­g, die Entwicklun­g der Schweinera­ssen oder die Bedeutung vom „göttlichen Schwein” werden thematisie­rt.

 ??  ??
 ?? FOTO: HDN ?? Moderne Technik kommt im Haus der Natur auch beim sogenannte­n Feldbike zum Einsatz.
FOTO: HDN Moderne Technik kommt im Haus der Natur auch beim sogenannte­n Feldbike zum Einsatz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany