Watzke sieht Krise als Chance und sendet Spitzen
(SID) - Hans-Joachim Watzke sieht die Mannschaft von Borussia Dortmund nur wenige Tage nach dem blamablen 3:3 gegen den SC Paderborn auf dem richtigen Weg. „Ich habe das Gefühl, dass sich nach Paderborn etwas getan hat. Die Spieler waren schockiert von dieser ersten Halbzeit. Irgendetwas hat sich danach getan, das habe ich gespürt“, sagte der Geschäftsführer auf der Aktionärsversammlung in den Westfalenhallen am Montag.
Watzke verwahrte sich dagegen, dass er mit der Feststellung tags zuvor, Fußball sei ein Ergebnissport, den Druck auf Favre erhöht habe. „Lucien Favre hat unser vollstes Vertrauen. Es stand überhaupt nicht zur Diskussion, uns aktuell vom Trainer zu trennen.“Von den Aktionären erntete er zumindest für die wirtschaftliche Situation mit einem Gewinn von über 17 Millionen Euro und einem Umsatz von 490 Millionen Euro Applaus. Dortmund schüttet 5,5 Millionen Euro aus. Pro Aktie sind das, wie in den vergangenen Jahren, 6 Cent. Damit bekommen die Aktionäre im achten Jahr in Folge eine Dividende.
„Fragen Sie in Gelsenkirchen“
Am Sonntag waren Trainer Lucien Favre und die Mannschaft an gleicher Stelle mit Pfiffen und „Schämt euch!“-Rufen empfangen worden. „Fußball ist schnelllebig“, betonte Watzke: „Vor einem Jahr haben wir den Trainer und die Mannschaft hier noch begeistert als Tabellenführer gefeiert.“Die aktuelle Situation bedeute nicht, dass sich der Club von seinen kurzfristigen Ambitionen verabschiede. „Dass wir an sechster Stelle stehen, ist natürlich nicht das, was wir wollen“, sagte Watzke: „Aber wir können in dieser Saison noch einiges reparieren.“Watzke erinnerte: „Wir haben dieses Jahrzehnt zwei Meisterschaften gewonnen“– und setzte noch eine Spitze: „Die letzte ist sieben Jahre her, klar. Aber fragen Sie mal die Leute in Gelsenkirchen oder Liverpool.“