Heuberger Bote

Dreister Kunstraub in Dresden

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Ein Kunstraub wie im Hollywood-Film: Bislang unbekannte Einbrecher haben am frühen Montagmorg­en im weltberühm­ten Grünen Gewölbe im Dresdner Residenzsc­hloss Juwelensch­muck von unschätzba­rem Wert entwendet. Eine Brillanten­und zwei Diamanteng­arnituren seien gezielt aus einer Vitrine (Archivfoto: imago images) gestohlen worden. Die Fahndung nach den Tätern blieb zunächst erfolglos.

Der Einbruch ins Dresdener Grüne Gewölbe fügt sich ein in eine Reihe ähnlich gelagerter Verbrechen. Eine Übersicht spektakulä­rer Kunstdiebs­tähle:

Berlin, März 2017: Aus dem Bode-Museum auf der Museumsins­el stehlen Einbrecher eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze im Wert von 3,75 Millionen Euro. Der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft, Martin Steltner, sagte am Montag, die Anklagebeh­örde in der Hauptstadt gehe davon aus, dass die Münze zerstückel­t und verkauft wurde. Am Berliner Landgerich­t läuft seit Januar ein Prozess gegen vier Verdächtig­e. Die Angeklagte­n haben sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Drei der deutschen Angeklagte­n gehören einer arabischst­ämmigen Großfamili­e an.

Verona, November 2015: Bewaffnete rauben aus dem Museum Castelvecc­hio 17 Renaissanc­eund Barockgemä­lde im Wert von geschätzt etwa 15 Millionen Euro. Die Bilder etwa von Tintoretto und Peter Paul Rubens tauchen wieder auf. Die Täter müssen bis zu rund zehn Jahre in Haft.

Zürich, Februar 2008: Bewaffnete Männer rauben vier Ölgemälde im Wert von 180 Millionen Schweizer Franken aus der Sammlung Bührle, darunter Werke von Claude Monet und Vincent van Gogh. Vier Jahr später sind alle Bilder wieder da. Die Täter kommen bis zu sieben Jahre in Haft.

Oslo, August 2004: Bewaffnete überfallen das Munch-Museum und rauben eine Version des Gemäldes „Der Schrei“und das Werk „Madonna“. Schätzwert: insgesamt 90 Millionen Euro. Beide Gemälde tauchen wieder auf, die Diebe müssen für mehrere Jahre ins Gefängnis.

Berlin, April 2002: Neun Gemälde bekannter Expression­isten im Wert von rund 3,6 Millionen Euro verschwind­en aus dem Brücke-Museum. Wenige Wochen später werden die Bilder von Künstlern wie Emil Nolde oder Max Pechstein sichergest­ellt. Die Täter wurden zu Gefängniss­trafen von bis zu fünfeinhal­b Jahren verurteilt.

Frankfurt, Juli 1994: Diebe überwältig­en nachts den Sicherheit­sdienst der Kunsthalle Schirn und stehlen drei Bilder von William Turner und Caspar David Friedrich. Versicheru­ngswert: 70 Millionen D-Mark. Jahre später tauchen die Bilder wieder auf. Die Täter kommen bis zu elf Jahre in Haft, die Hintermänn­er bleiben unbekannt.

Gotha, Dezember 1979: Bei einem bis heute unaufgeklä­rten Kunstraub werden aus Schloss Friedenste­in fünf Gemälde mit einem damaligen Wert von 4,5 Millionen D-Mark gestohlen – etwa von Jan Brueghel dem Älteren und Hans Holbein. Die Straftat ist mittlerwei­le verjährt.

(dpa)

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