Heuberger Bote

Scheu nach Debakel: „Darf uns nicht passieren“

- Von Manuel Schust

Nach dem Heimdebake­l gegen den KAV Eisleben (8:21) hat sich der ASV Nendingen um die Chance auf Platz eins in der Hauptrunde und damit den besten Platz für die Halbfinal-Setzliste in der Deutschen Ringerliga gebracht. Gegen den Dauerrival­en Germania Weingarten will der ASV zurück in die Erfolgsspu­r und mit dem Publikum wieder einen Sieg feiern.

Eigentlich war am Samstagabe­nd alles angerichte­t für einen schönen Heimkampf in der Tuttlinger Mühlauhall­e. Vor rund 500 Zuschauern – darunter auch die Fußballer vom SC 04 Tuttlingen – herrschte gute Stimmung und mit Eisleben empfing man einen Gegner, gegen den der ASV zuvor noch nie verloren hatte. Doch Nendingen erwischte einen rabenschwa­rzen Tag, verlor neun der zehn Kämpfe des Abends und musste folglich eine heftige Heimnieder­lage hinnehmen. Zwar gelang es dem KAV Eisleben, sein starkes Potenzial vollends abzurufen und eine eindrucksv­olle Leistung zu zeigen. Der ASV machte es den Gästen dabei aber auch nicht allzu schwer.

„Wenn die Leistungst­räger nicht wie gewohnt abliefern, man dazu einen knappen Kampf unglücklic­h verliert und noch Verletzung­spech hat, kommt alles zusammen und man geht in dieser starken Liga auch mal richtig unter. Aber eigentlich darf uns das nicht passieren“, fasste ASVGeschäf­tsführer Markus Scheu den verkorkste­n Abend zusammen.

Tatsächlic­h haben einige Ringer beim ASV nicht die in sie gesetzten Erwartunge­n für den Kampftag erfüllen können. Bis auf Yabrail Hasanov (87 kg, F), der in der DRL auch in seinem zehnten Kampf ungeschlag­en blieb, schwächelt­en die üblichen Siegringer der Nendinger. Schwergewi­chtler Georgi Sakandelid­ze (130 kg, F), dessen Kämpfe meist knappe Angelegenh­eiten darstellen, kassierte eine ungewohnt deutliche 0:3Punktnied­erlage. Ex-Weltmeiste­r

Yowlys Bonne Rodriguez (63 kg, F) unterlag überrasche­nd zum zweiten Mal in Folge. Und auch als der Kampfausga­ng bereits feststand, gaben Daniel Cataraga (77 kg, G) und

Gadzhimura­d Omarov (77 kg, F) Punkte ab, mit denen der ASV gewöhnlich rechnet, um siegreich sein zu können. Zuvor hatte Maxim Mamulat

(67 kg, G) in seinem Kampf gegen den Ex-ASV’ler Victor Ciobanu taktisch ungeschick­t agiert und musste nach strittigen Entscheidu­ngen eine knappe Niederlage hinnehmen. Dass sich Semyon Radulov (77 kg, F) im Kampf verletzte und dann nicht mehr konkurrenz­fähig war, muss man unter der Kategorie Pech verbuchen. Die beiden deutschen Ringer Valentin Lupu (60 kg, G) und

Wladimir Kurle (87 kg, G) verloren ihre Kämpfe auch deutlich.

Mit Blick auf die Tabelle erweist sich die Niederlage gegen Eisleben als folgenschw­er. Denn nun ist es für den ASV rechnerisc­h nicht mehr möglich, den ersten Platz der Hauptrunde zu erreichen. Man wird nun bestenfall­s als Drittplatz­ierter der Setzliste ins Halbfinale einziehen. Mit Germania Weingarten empfangen die Nendinger bereits am kommenden Samstag (30. November, 20 Uhr) den nächsten Gegner. Dass nun ein Stilartwec­hsel ansteht und dieser Kampf in den Gewichtskl­assen der Rückrunde ausgetrage­n wird, spielt dem ASV in die Karten. Denn der Rückrunden-Kader Nendingens ist in dieser Saison noch ungeschlag­en und konnte gegen Ispringen einen beeindruck­enden Heimsieg verbuchen.

Gegen den nordbadisc­hen Dauerrival­en Weingarten wird dann auch

(130 kg, griechisch-römisch) wieder auf der Matte stehen. Die kubanische Ringerlege­nde hat in den vergangene­n Wochen ein intensives Trainingsp­rogramm in Nendingen abgespult und zeigte sich schon bei seinen ersten Auftritten für den ASV in blendender Verfassung. Voraussich­tlich wird Lopez Nunez am Samstag auf seinem Landsmann treffen. Wenn der ASV die Revanche für die knappe Niederlage im Hinkampf (13:17) anstrebt, wird es auch zum brisanten Aufeinande­rtreffen der beiden besten kubanische­n Schwergewi­chtsringer kommen.

Mijain Lopez Nunez Oscar Pino

 ?? FOTO: HKB ?? Zwei Ex-Weltmeiste­r von 2018 standen sich im Freistil der 63-kg-Klasse gegenüber. Für den ASV Nendingen der Kubaner Yowlys Bonne Rodriguez, für Eisleben der japanische Junioren-Weltmeiste­r Higuchi Rei. Das bessere Ende nach einem spektakulä­ren Kampf hatte der Japaner, der mit 11:7-Wertungspu­nkten gewann.
FOTO: HKB Zwei Ex-Weltmeiste­r von 2018 standen sich im Freistil der 63-kg-Klasse gegenüber. Für den ASV Nendingen der Kubaner Yowlys Bonne Rodriguez, für Eisleben der japanische Junioren-Weltmeiste­r Higuchi Rei. Das bessere Ende nach einem spektakulä­ren Kampf hatte der Japaner, der mit 11:7-Wertungspu­nkten gewann.

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