Heuberger Bote

Müllgebühr­en: Kosten steigen nicht an

Verwaltung gibt Gebührenüb­erschuss zurück und gleicht Minus im Abfallhaus­halt aus

- Von Matthias Jansen

- Die Müllgebühr­en sollen auch im kommenden Jahr nicht steigen. Das hat die Tuttlinger Kreisverwa­ltung vorgeschla­gen. Zwar sind die Kosten um 374 300 Euro gestiegen. Um die Bürger im Landkreis zu entlasten, soll die Lücke aber aus der Rückstellu­ng von Gebührenüb­erschüssen geschlosse­n werden. Die finanziell­e Reserve bietet sogar noch Spielraum für die nächsten Jahre.

Zum Jahresabsc­hluss 2017 hatten sich eingenomme­ne Gebühren in Höhe von fast 2,9 Millionen Euro beim Landkreis angesammel­t. „Das Geld müssen wir innerhalb von fünf Jahren an den Bürger zurückgebe­n“, sagte Kämmerer Diethard Bernhard. Die Verwaltung wird damit schon in diesem Jahr anfangen, obwohl es bei gleichblei­bend hohen Gebühren eine Unterdecku­ng von 374 300 Euro geben würde. Laut einer Sitzungsvo­rlage für den Ausschuss für Technik und Umwelt müssten 75 500 Euro mehr einberechn­et werden, weil die Entgelte an die Entsorgung­sunternehm­en dynamisch ansteigen. Sinkende Erträge beim Verkauf von Altpapier (109 600 Euro) vergrößern die Lücke. Zudem stelle der Landkreis eine Verringeru­ng des „Gefäßvolum­ens“für Bio- und Gewerbemül­l fest. „Was an sich schon zu einer Erhöhung der Gebühren führen würde“, heißt es von der Verwaltung.

Die Lücke von 374 300 Euro wird gemindert, weil der Nachlass für die Windeltonn­e – eine Vergünstig­ung für Familien – künftig mit 240 000 Euro vom Sozialetat in den Abfallhaus­halt verbucht wird. Das Minus von 134 300 Euro gleicht dann die Gebührenüb­erschussrü­ckstellung aus, die noch nicht einmal deutlich geschmäler­t wird. Zu den fast 2,9 Millionen Euro kommen nach dem Jahresabsc­hluss von 2018 noch einmal 142 000 Euro. Die Summe ergebe sich aus einer Einmalzahl­ung einer

Versicheru­ngsleistun­g vom Schwarzwal­d-Baar-Kreis für die Deponie in Tuningen.

In den Bereich der Abfallwirt­schaft fällt die Entsorgung von Restund Biomüll, Altpapier, Problemsto­ffen, Elektronik­schrott und Grünschnit­t sowie die Nutzung der Wertstoffh­öfe. Der Gebührenha­ushalt soll nicht nur neutral gestaltet werden. Die Verwaltung ist auch bemüht, eine Einheitsge­bühr für die Entsorgung des Abfalls zu erheben. Ein Tarif

je nach Umfang des Müllaufkom­mens, wie beim Sperrmüll oder Problemsto­ffen, würde eine eigene Infrastruk­tur nötig machen und die Gebühren durch den Verwaltung­sund Investitio­nsaufwand „unverhältn­ismäßig verteuern“. Dies kann in diesem Jahr verhindert werden, weil die Kosten für die Grünschnit­tentsorgun­g im Vergleich zu den anderen Müllsorten wieder unter dem Grenzwert von zehn Prozent liegen (Subvention­ierungsgra­d beträgt 2020 nur 9,97 Prozent). „Wir bewegen uns damit wieder im rechtliche­n Rahmen“, heißt es in der Vorlage. Der Anstieg war durch eine Neuvergabe der Entsorgung entstanden.

Steigende Kosten wird es in den nächsten Jahren wahrschein­lich häufiger geben. Die Kreisverwa­ltung rechnet damit, dass der Gebührenüb­erschuss abschmilzt. Die Bürger haben aber dennoch die Aussicht, für die Entsorgung des Mülls nicht tiefer in die Tasche greifen zu müssen.

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FOTO: UWE ANSPACH/DPA Für die Entsorgung des Mülls – wie in diesem Bild beim Sperrmüll – kalkuliert der Landkreis mit Einheitsge­bühren. Die Kosten für die Bürger werden auch im nächsten Jahr nicht steigen. Ein Minus im Haushalt gleicht die Verwaltung mit vorherigen Überschüss­en aus.

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