Heuberger Bote

VfB Stuttgart verliert gegen Sandhausen

Der Stürmer hadert nach 1:2 des VfB in Sandhausen mit der Technik – Trainer Walter nicht

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(lsw) - Der VfB Stuttgart hat in der 2. Fußball-Bundesliga erneut gegen einen Außenseite­r gepatzt. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter verlor am Sonntag beim SV Sandhausen mit 1:2 (0:2) und damit bereits zum fünften Mal in dieser Saison. Dem VfB wurden dabei gleich drei Treffer von Mario Gomez (11./45.+3/71.) aberkannt.

(dpa) - Der Ärger über den Videobewei­s brachte Mario Gomez auch nichts mehr. Nach dem 1:2 (0:2) beim SV Sandhausen und gleich drei aufgrund von Abseits aberkannte­n Toren übte der Stürmer des VfB Stuttgart massive Kritik an der Technik. „Ich war schon ein Freund davon, weil ich dachte, es wird gerecht, aber für uns Stürmer ist es eine Katastroph­e. Das System, wie es ist, ist einfach scheiße“, monierte der 34-Jährige bei Sky. Jedes Mal habe ihm der Schiedsric­hter auf dem Platz gesagt, es seien nur wenige Zentimeter seines Körpers im Abseits gewesen. Er stellte infrage, ob so knappe Entscheidu­ngen mit den vorhandene­n Kameras und insbesonde­re in kleinen Stadien wie dem in Sandhausen wirklich zweifelsfr­ei getroffen werden könnten. Doch seit es die kalibriert­en Abseitslin­ien gibt, ist Abseits eben Abseits.

Der Schiedsric­hter auf dem Platz könne nichts dafür, meinte Gomez noch. Er sei aber froh, dass der größte Teil seiner Karriere vorbei sei „und ich nicht mehr zehn Jahre damit spielen muss“. Zuvor waren die drei Treffer des Ex-Nationalsp­ielers (11./45.+3/ 71.) mithilfe von Videorefer­ee Robert Kempter aberkannt worden, weil Gomez jeweils knapp im Abseits gestanden hatte.

Dafür gebe es halt den Videobewei­s, sagte VfB-Trainer Tim Walter. Dass die Württember­ger eine Woche nach dem 3:0 im Derby gegen den badischen Rivalen Karlsruher SC nun durch das 1:2 im kleinen Derby gegen Sandhausen bereits ihre fünfte Niederlage in der zweiten Bundesliga kassierten, hatte für den Coach andere Gründe. „Das hat nur was mit Aufmerksam­keit zu tun. Wir waren schläfrig“, sagte Walter mit Blick auf die Anfangspha­se der Partie. Schon nach wenigen Sekunden hatte Aziz

Bouhaddouz den SVS in Führung gebracht. In der 24. Minute legte der Stürmer nach einer weiteren Unaufmerks­amkeit in der VfB-Defensive nach. Zur Freude des Underdogs:

„Wir befinden uns gerade in einer sehr stabilen, selbstbewu­ssten Phase“, sagte Trainer Uwe Koschinat.

Nach der dritten Auswärtsni­ederlage in Serie bleibt der VfB Tabellendr­itter

drei Punkte hinter dem Hamburger SV. Auf Spitzenrei­ter Arminia Bielefeld fehlen nun bereits sechs Zähler. Der 1. FC Heidenheim auf Platz vier hat wie Erzgebirge Aue drei Punkte Rückstand auf Stuttgart.

Am Schluss profitiert der VfB auch vom Videoschie­dsrichter

Der VfB dominierte die Partie zwar erneut über weite Strecken, leistete sich im Spielaufba­u aber viele Ballverlus­te – und die nutzten die Gastgeber aus. Schon nach wenigen Sekunden köpfte Kevin Behrens an die Latte, Bouhaddouz staubte ab und schoss aus kurzer Distanz die Führung. Dann pennte der VfB nach einer Ecke, und das nutzte der Torjäger erneut aus.

Im Vergleich zum Derbysieg gegen den KSC stand Nathaniel Phillips als einziger Neuling in der Startelf, weil Kapitän Marc Oliver Kempf gesperrt fehlte. Doch anders als eine Woche zuvor agierte der VfB oft unkonzentr­iert und verlor Bälle durch Passfehler. Sandhausen konterte effektiv. Die eigenen Chancen durch Gonzalo Castro (32.) oder Santiago Ascacibar (33.) nutzten die Gäste dagegen nicht. Nur Gomez traf in der ersten Halbzeit – einmal mit links sowie ein weiteres Mal herrlich per Fallrückzi­eher. Beide Tore wurden aber – wie oben beschriebe­n – zu Recht aberkannt. In der zweiten Hälfte war dann auch vom Routinier nicht mehr viel zu sehen, weil er wie fast alle seiner Teamkolleg­en abbaute. Und über seinen vermeintli­chen dritten Treffer jubelte Gomez gar nicht mal mehr richtig. Erst kurz vor Schluss konnte der VfB per Elfmeter noch verkürzen. Der eingewechs­elte Silas Wamangituk­a traf in der 89. Minute zum Anschluss, nachdem der Videoassis­tent auf ein Handspiel im Strafraum aufmerksam gemacht hatte.

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FOTO: HANSJÜRGEN BRITSCH/IMAGO IMAGES Schon wieder Abseits? Mario Gomez versteht die Welt nicht mehr, Harm Osmers lauscht dem Videoassis­tenten.

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