Heuberger Bote

So mancher ist auch im Südwesten „baff“

Leni Breymaier erwartet spannende Woche – Hilde Mattheis hofft auf Erneuerung

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(sal) - Dass nicht Vizekanzle­r Olaf Scholz für den SPD-Vorsitz vorgeschla­gen wurde, sondern das Duo Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, hat im Südwesten viele überrascht. Und manche waren sicher, wie FDP-Chef Christian Lindner, auch erst einmal „baff“. Ganz ehrlich gesteht das Martin Rosemann ein, Vorsitzend­er der badenwürtt­embergisch­en Landesgrup­pe in der SPD-Bundestags­fraktion. „Ich hätte mir einen anderen Ausgang der Mitglieder­befragung gewünscht.“Als Demokrat müsse man aber auch ein anderes Ergebnis akzeptiere­n. Er gratuliere Esken und Walter-Borjans und hofft: „Die Zeit der Selbstbesc­häftigung muss zu Ende sein. Denn viele Bürgerinne­n und Bürger setzen nach wie vor ihre Hoffnungen auf eine starke und solidarisc­he Sozialdemo­kratie.“Für Hilde Mattheis, die Ulmer SPD-Abgeordnet­e und Vorsitzend­e der Demokratis­chen Linken DL21 ist die Wahl „ein klares Zeichen, dass die Partei kein Weiter-so will, sondern auf andere Inhalte setzt“. Das werde man beim Parteitag liefern müssen. Neben dem Thema Sozialstaa­t sei die Abschaffun­g der Schuldenbr­emse ein Thema, um mehr Investitio­nen tätigen zu können. „Die Voraussetz­ungen für eine linke Erneuerung sind offener“, so Mattheis. Die Debatte raus aus der großen Koalition nehme reale Züge an.

Leni Breymaier, SPD-Bundestags­abgeordnet­e für den Wahlkreis Aalen-Heidenheim, sagt: „Ich habe nicht damit gerechnet, aber ich freue mich über das neue Führungsdu­o und auch darüber, dass eine BadenWürtt­embergerin dabei ist.“Breymaier erwartet eine spannende Woche. Über die Frage der Regierungs­beteiligun­g werde der Parteitag am nächsten Wochenende entscheide­n. Am Dienstag tagt das Präsidium der Partei, dem sie angehört.

Der SPD-Landesvors­itzende Andreas Stoch wünscht sich, dass die Partei nun gesammelt nach vorne schaut. „Wir müssen nun zeigen, dass wir uns nicht allein mit uns selbst beschäftig­en, sondern vor allem mit dem, was die Menschen umtreibt.“Das sei jetzt die wichtigste Aufgabe, unabhängig davon, ob man in der GroKo bleibe.

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FOTO: DPA Martin Rosemann
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FOTO: DPA Leni Breymaier
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FOTO: DPA Hilde Mattheis

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