Sparen mit Schafen
Ein Leserbriefschreiber sorgte sich Ende November 1919 um die Finanzen Durchhausens. Besonders, weil der wertvolle Dünger einiger Schafe verloren zu gehen drohte. „Wie hier allgemein bekannt geworden, soll die Gemeindeschafsweide nun nicht mehr verpachtet werden., Nach dem Programm (...) der Gemeindevertretung sollte man weise Sparsamkeit erwarten. Wenn jedoch die Schafweide nicht mehr verpachtet wird, so entgeht der Gemeinde eine Einnahme von wenigstens 8000 Mark, billig gerechnet, ohne den Wert des Düngers, der in jetziger Zeit wohl nicht zu nieder zu bewerten ist. Eine solche Einnahme könnte man bei den jetzigen gesteigerten Ausgaben wohl brauchen, denn trotzdem die hiesige Gemeinde das Doppelte und Dreifache an Einnahmen gegen frühere Jahre hat, haben wir dieses Jahr das erste Mal das Vergnügen, Gemeindeumlage zu bezahlen und zwar mit einem guten Anfang. Entgeht nun der Gemeinde auch noch der Erlös aus der Schafweide und Pferch, so werden sich in den nächsten Jahren die Umlagen wohl noch steigern. Will man damit vielleicht die hiesigen Gemeindeverhältnisse mit der allgemeinen Weltlage in Einklang bringen? ist einmal der Karren verschoben, wen macht man hierfür verantwortlich? Dürfte in einem solchen Falle es nicht angezeigt sein, dass auch die Güterbesitzer mitsprechen, welche wohl den größten Teil der Umlage bezahlen. Wäre hier nicht eine allgemeine Abstimmung angezeigt, oder soll hier der Terrorismus maßgebend sein? (...)