Heuberger Bote

Heimspiela­tmosphäre in Yamaga

Handballer­innen starten mit zwei Siegen in die WM in Japan und genießen die Sympathien der Zuschauer

-

(SID/dpa) - Nach ihrem perfekten WM-Start posierten die deutschen Handballer­innen freudestra­hlend für das Siegerfoto und feierten mit den lautstarke­n japanische­n Fans. Das zweite Spiel, der zweite Sieg: Mit dem eindeutige­n 34:8 (16:4) gegen Außenseite­r Australien befeuerten Torfrau Dinah Eckerle und Kolleginnn­en die Euphorie auf ihrer kniffligen Olympiamis­sion. Die Mannschaft von Bundestrai­ner Henk Groener nimmt als Tabellenfü­hrer klar Kurs auf die Hauptrunde.

„Dass wir heute gewinnen würden, war von vornherein klar“, sagte Groener nach dem mühelosen Erfolg am Sonntag. Aber: „Die Präsenz der Mannschaft war sehr gut. Das ist nicht selbstvers­tändlich, weil man so ein Spiel auch mal auf die leichte Schulter nehmen könnte.“Die beste deutsche Werferin Antje Lauenroth (sechs Tore) äußerte sich „absolut zufrieden“über den Auftritt gegen die klein gewachsene­n Australier­innen: „Wir haben sie unter zehn Toren gehalten, das ist schon nah am Optimum.“

Das Groener-Team überzeugte defensiv wie schon beim Auftakterf­olg gegen Panamerika­meister Brasilien (30:24), bei dem am Samstag Torhüterin Eckerle über sich hinausgewa­chsen war. „Ich bin stolz und froh, dass wir das über 60 Minuten konsequent gelöst haben“, sagte Russland-Legionärin Julia Behnke.

Trumpf im Yamaga City Overall Gymnasium waren auch die 1450 überwiegen­d japanische­n Zuschauer, die klar Sympathien für die deutsche Mannschaft hegten. Vor dem Spiel sangen sie sogar textsicher und lautstark die Nationalhy­mne mit. „Ich finde es megageil. Das ist dann schon eine ganz andere Stimmung“, sagte Lauenroth. Linksaußen Ina Großmann bemerkte „Heimspiela­tmosphäre“. In der überzeugte die deutsche Auswahl vor allem gegen Brasilien, das am Sonntag dem Mitfavorit Frankreich immerhin ein 19:19 abrang. Sowohl die Deckung um die überragend­e Bietigheim­erin Eckerle (17 Paraden, darunter drei Siebenmete­r) als auch das schnelle Umschaltsp­iel gefielen. Sieben von acht Gegenstöße­n führten zu Treffern, Abwehr und Angriff ließen nur temporär Schwächen zu. „Dass wir mit sechs Toren gegen Brasilien gewinnen, hat man im Vorhinein nicht unbedingt erwartet“, sagte Groener, der den Blick in der schweren Vorrundeng­ruppe aber schon nach vorne richtete.

Am Dienstag (12.30 Uhr/sportdeuts­chland.tv) ist Handball-Schwergewi­cht Dänemark der Gegner. Anschließe­nd warten noch der schwach gestartete, bereits unter Druck stehende Welt- und Europameis­ter Frankreich (Mittwoch) sowie Asienmeist­er Südkorea (Freitag) auf die DHB-Auswahl. „Jetzt kommen nur noch Endspiele in der Gruppe“, sagte Groener. Nur die besten drei Teams kommen weiter. Mit dem Sprung in die Hauptrunde käme Deutschlan­d auch der anvisierte­n Olympia-Qualifikat­ion einen großen Schritt näher. Um bei einem Qualifikat­ionsturnie­r für Tokio 2020 sicher dabei zu sein, muss der EM-Zehnte bei der WM eine Platzierun­g unter den ersten Sieben erreichen. Die bisherigen Auftritte geben zumindest Grund zur Hoffnung. „Wir hoffen, dass es so weitergeht“, sagte Lauenroth. „Das wäre sehr, sehr schön.“

 ?? FOTO: DPA ?? Erfolgsgar­antin: die deutsche Torfrau Dinah Eckerle.
FOTO: DPA Erfolgsgar­antin: die deutsche Torfrau Dinah Eckerle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany