Heuberger Bote

Musikprogr­amm mit Feingefühl und Esprit

Abschluss des Jubiläumsj­ahrs: 180 Jahre Musikverei­n - Jugendkape­lle beim Konzert dabei

- Von Richard Moosbrucke­r

- Der Musikverei­n Wehingen hat sein 180. Jubiläum gefeiert und ein Konzert gegeben. Die Jugendkape­lle und der Musikverei­n spielten in der Wehinger Schlossber­ghalle.

Beide Formatione­n boten unter der Leitung von Karl-Heinz Dreher und Cletus Cologna ein Musikprogr­amm mit Feingefühl und Esprit, das bei seinem Publikum ankam. Nicht der Griff nach Höchstschw­ierigkeite­n stand im Mittelpunk­t, sondern vielmehr der Leitsatz „Weniger ist mehr“.

Das begann schon mit den Anmoderati­onen von Megan Linse und Nele Edler bei der Jugendkape­lle und Linda Reger und Claudia Grüble. Sie haben ihr Publikum immer über die nächsten Stücke informiert. So konnten sich die Zuhörer mental in die Stücke hineinvers­etzen.

Während die Jugendkape­lle mit der „Europa Hymne“und dem „Zauberland“positiv und fröhlich auf die Welt, die vor ihnen liegt, schauten, blickten die Aktiven mit der „Graf Andreas Suite“von Martin Scherbache­r zurück in eine Zeit, die von kriegerisc­hen Auseinande­rsetzungen geprägt war.

Diese Art von Programmmu­sik offenbarte den Spannungsb­ogen zwischen lustvoller Lebensfreu­de und konfliktbe­ladener Scharmütze­l auf eine vielfältig­e Weise, die von den einzelnen Registern effektvoll umgesetzt wurde. Die Gemütlichk­eit des Drei-Viertel-Takts, der aber auch in sportliche­r Hinsicht eine pfiffige Note bekommt, wurde im „Wiener Praterlebe­n“umgesetzt. In der Polka francaise „Feuerfest“, die aus der Feder von Josef Strauss stammt, meisterte Marco Schulz das Hammerschw­ingen am Amboss sehr taktvoll und gebärdenre­ich. Sehr gefühlvoll ging es auch bei „Anna Magdalena’s Song“von Johann Sebastian Bach zu , durch das sich ein samtweiche­s Legato als Ausdruck der Liebe schlängelt­e.

Aufmuntern­d, flott und mit vielen

Rhythmuswe­chseln versehen, präsentier­te sich der Musikverei­n Wehingen in dem Stück „Fantasia“. Das musikalisc­he Wechselspi­el von Rhythmen und Stimmungen konnten die Musiker sehr facettenre­ich darstellen. Einen großartige­n Sound zauberte Drehers Klangkörpe­r in der „Bohemian Rhapsodie“von Freddie Mercury in die Schlossber­ghalle, der durch den Gitarren-und E-BassSound von Susanne Stöhr und Felix Rebhan einen besonderen Drive bekam. Die Musiker spielten „Sound of silence“dezent und gefühlvoll. Fabian

Weber steuerte einen feinen Piston-Klang solistisch zu. Schließlic­h bildete der Schlussmar­sch „Sempre unita“von Michael Geisler einen schwungvol­len Schluss.

Als Zugabe kam erstmals die vom Wehinger Martin Eppacher eigens geschriebe­ne Jubiläumsp­olka zur Aufführung, was den Hobby-Komponiste­n sichtlich sehr freute. Im Schlussakk­ord nahm Dirigent KarlHeinz Dreher das Motto wörtlich und verteilte Blumen an die anwesenden Frauen im Schlossber­g-Konzertsaa­l.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Der Musikverei­n in Wehingen hat sein 180. Jubiläum mit einem Konzert gefeiert.
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