Kreis plant bessere Radweg-Beschilderung
Wegweiser sollen vereinheitlicht werden – Zahlreiche Bauvorhaben im Kreisgebiet
- Im Landkreis Tuttlingen wird an einer einheitlichen Beschilderung von Radwegen gearbeitet. Bisher werden die Strecken vom Land, der Stadt Tuttlingen und der Donaubergland GmbH ausgeschildert. Außerdem plant die Kreisverwaltung das Wegenetz auszubauen.
Auf 750 Kilometern können Zweirad-Freunde durch die Region Tuttlingen radeln. Die Übersicht, auf welchen Wegen man sich befindet, könnte aber besser sein. Es gibt ein Radnetz-BW vom Land Baden-Württemberg, das Radnetz in Tuttlingen und die touristischen Routen im Donaubergland. Der Landkreis hat nun ein Kölner Planungsbüro beauftragt, die Konzepte zu überprüfen, zu vereinheitlichen und bei Bedarf zu ergänzen. Das Angebot aus dem Rheinland war nicht nur das günstigste. Es macht auch aus einem anderen Grund Sinn: Das Büro setzt bereits die Beschilderungskonzepte des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Tuttlingen um.
Um ein Wegweisungskataster zu erstellen, sind die Radwege befahren worden. Dabei wurden die Wegweiser erfasst und Mängel dokumentiert, schreibt die Kreisverwaltung. „Anschließend wird das Radwegenetz durch die Beseitigung der Schwachpunkte und durch die Ergänzung mit den zusätzlich erforderlichen Wegweisungsstandorten optimiert“, heißt es in der Vorlage. Dabei werde man die bestehenden Hinweise vom Radnetz-BW, der Donaubikeland-Routen und den Tuttlinger Radwegen berücksichtigen und lückenlos mit Kreiswegweisern ergänzen. Zusätzlich sollen alle an die Bahn angebundenen Stationen des Öffentlichen Personennahverkehrs in die Beschilderung eingebunden werden.
Für die Ergänzung, Erneuerung und Aufstellung der Beschilderung fallen geschätzte Kosten von 321 000 Euro an. Dafür wurde beim Land ein Zuschuss beantragt.
In den nächsten Jahren soll das Radwegenetz ausgebaut und verbessert werden. Diese Vorhaben sollen bald umgesetzt werden:
Bergsteig – Freilichtmuseum
In Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Freiburg (RP), den Gemeinden Neuhausen ob Eck und der Stadt Fridingen sowie dem Landratsamt ist eine Route festgelegt worden. Diese führt vom Parkplatz Bergsteig entlang der Kreisstraße 5940 in Richtung Buchheim ins Neuhauser Tal, vorbei an der Skihütte Neuhausen, parallel zur Landesstraße 440 zum Freilichtmuseum. Die Ausbauplanung erfolgt durch das RP. Im kommenden Jahr sollen „Träger öffentlicher Belange“angehört werden.
Geisingen – Kirchen-Hausen – Kreisgrenze Konstanz
Der Radweg wird in zwei Abschnitten
ausgebaut und ist in das Radwegeprogramm des Landes aufgenommen worden. Die Ausbauplanung erfolgt durch das Ingenieurbüro Salzmann aus dem Landkreis Tuttlingen. Die Anhörung der Träger Öffentlicher Belange ist für den ersten Bauabschnitt geplant.
Einmündung L 277/L 440 – Bergsteig
Der Baubeginn ist für das Jahr 2020 vorgesehen.
Renquishausen – Kolbingen – Mühlheim
Die Strecke ist in der Planungsliste des Landes. Noch in diesem Jahr sollen alle drei Gemeinden bei einem Termin mit dem RP das Vorgehen besprechen. Angedacht ist, dass eine Gemeinde den Radweg plant und baut, das Regierungspräsidium dann aber die Kosten übernimmt.
Durchhausen – Gewerbegebiet Schura
Die Vorplanung ist abgeschlossen. Die Träger Öffentlicher Belange werden im nächsten Jahr angehört. Der Radweg ist in das Ausbau-Programm des Landes aufgenommen worden.
Böttingen – Dürbheim
Mit den Planungen ist noch nicht begonnen worden. Eine Einschätzung zu den Eingriffen in Natur und Landschaft liegt vor genauso wie zum landschaftspflegerischen Aufwand.
Immendingen – Mauenheim
Eine Einschätzung zu den Eingriffen in Natur und Landschaft sowie zum landschaftspflegerischen Aufwand liegt vor. Aus Kapazitätsengpässen wurde mit der Planung noch nicht begonnen. Die Anbindung an den Kreis Konstanz, das Naturschutzgebiet Höwenegg und das Daimler Technologie- und Prüfzentrum ist geplant.
L 440/B 14 – Schuhfranz
Es soll der Lückenschluss des Radwegs an der B 14 aus Richtung Liptingen und der L 440 aus Richtung Neuhausen bis zum Abzweig nach Heudorf sein. Die Planungen sind abgeschlossen. Nach einer Waldumwandlung könnte im nächsten Jahr gebaut werden – wenn Personal verfügbar ist.
Deilingen – Weilen unter den Rinnen
Die Ausbauplanung ist erstellt. Die Träger Öffentlicher Belange sind angehört. Nach einer Waldumwandlung kann im nächsten Jahr gebaut werden.
Kolbingen – Bärenthal
Die Planungen sind noch nicht zum Abschluss gebracht. Der Weg läuft durch ein FFH-Gebiet (Flora, Fauna, Habitat). Deshalb ist eine aufwändige Grünplanung erforderlich. Es fehlen noch Ersatzflächen. Die Anträge auf Förderung sind aber gestellt. Es soll im nächsten Jahr gebaut werden.
Geisingen – Unterbaldingen
Der Baubeginn ist im Frühjahr 2020. Die Firma Walter Straßenbau ist beauftragt.
Gunningen – Schura
Der Ausbau erfolgt von Gunningen entlang der „alten Kreisstraße“5914 und auf Wirtschaftswegen. Eine Ausbauplanung war deshalb nicht erforderlich. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2020. Die Firma Walter Straßenbau ist beauftragt.
Wurmlingen – Rietheim
Der bestehende Gehweg soll auf eine Länge von 300 Metern vom Kreisverkehr bis zum Ortsanfang Wurmlingen verbreitert werden. Die Gemeinde Wurmlingen übernimmt die Bauausführung.
Tuttlingen – Neuhausen ob Eck
Mehr als 200 Beschäftigte des Gewerbeparks Neuhausen würden den neuen Radweg benutzen. Das hat eine Erhebung ergeben. Die Stadt Tuttlingen hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um mögliche Trassen zu finden. Der Landkreis beteiligt sich an der Hälfte der Kosten. Sobald die ökologische Machbarkeit sowie der Erwerb von Grundstücken geklärt ist, werden Stadt und Kreis das weitere Vorgehen besprechen.