Der Prozess, der Aufwand und die Kosten
Sicherheitsvorkehrungen und Aufwand sind enorm in diesem Prozess um bandenmäßigen, bewaffneten Drogenhandel vor dem Landgericht Rottweil. Experten schätzen die Kosten auf etwa 20 000 Euro pro Verhandlungstag. Bisher sind mehr als 40 terminiert. Damit sind die Umbaumaßnahmen im Landgericht noch nicht eingerechnet: Im Hinterhof wurden drei große Container für die neun Angeklagten installiert. Der Sitzungssaal ist so umgestaltet, dass die Besucher hinter einer langen Glasfront sitzen. Sie müssen umfangreiche Kontrollen hinnehmen, jedes Mal unter anderem die Schuhe ausziehen, Handy und Schlüssel am Eingang abgeben. Die 17 Verteidiger kommen von Freiburg bis München, die Angeklagten sind in Gefängnissen von Offenburg bis Stuttgart untergebracht und müssen zu jedem Prozesstag mit mindestens zwei Vollzugsbeamten als Begleiter hinund zurückgefahren werden. Der Kronzeuge, der an einem geheimen Ort in einem Zeugenschutzprogramm untergebracht ist, wird jedes Mal mit drei PSstarken schwarzen Autos mit unterschiedlichen Ortskennzeichen zu einem Nebeneingang transportiert und dort wieder abgeholt. Und jedes Mal springen Polizisten, bewaffnet mit Maschinenpistolen, aus den Fahrzeugen, schauen mit strengen Blicken um sich. Ein weiterer Beamter steht am Gehweg vor einem weiteren Auto und fordert Passanten auf, doch möglichst schnell weiterzugehen. (här)