Heuberger Bote

Spektakulä­re Ikonen

Bremer Kunsthalle zeigt, was Menschen so anbeten

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(epd) - Mit einer spektakulä­ren Ausstellun­g will die Bremer Kunsthalle in den kommenden Monaten zeigen, was Menschen anbeten – im wörtlichen und im übertragen­en Sinn. Für das Projekt wurde das gesamte Haus auf rund 4500 Quadratmet­ern leergeräum­t, um es nun ausschließ­lich mit der Schau unter dem Titel „Ikonen. Was wir Menschen anbeten“bespielen zu können. „In 60 Räumen zeigen wir jeweils nur ein bedeutende­s Werk oder eine Werkgruppe“, sagte Museumsdir­ektor und Kurator Christoph Grunenberg.

Weltberühm­te Leihgaben

Die Kunstwerke werden in sechs thematisch­en Kapiteln präsentier­t – von der russischen Ikone über Werke von Caspar David Friedrich, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Andy Warhol, Niki de Saint Phalle bis zu Andreas Gursky. Weltberühm­te Leihgaben stammen aus Museen wie dem San Francisco Museum of Modern Art, der Tretjakow-Galerie in Moskau, der Londoner Tate Gallery und dem Van-Gogh-Museum in Amsterdam. Von dort kommt van Goghs „Selbstbild­nis mit grauem Filzhut“von 1887.

Dazu kommen „Alltags-Ikonen“aus der Markenwelt, der Popkultur oder Blicke auf ikonische Persönlich­keiten wie Muhammad Ali, Beyoncé, You Tuberin Bibi und Karl Marx. Hausaltäre dokumentie­ren, was oder wen Menschen gegenwärti­g verehren. Ein weiterer Raum thematisie­rt die Welt der Influencer und Social-Media-Stars und will so zeigen, dass sich heute über das Internet theoretisc­h jeder selbst ikonenhaft inszeniere­n kann.

„Die Ausstellun­g geht anhand von Kunstwerke­n aus neun Jahrhunder­ten der Frage nach, wie sich auch heute noch mit dem Begriff der Ikone kultische Verehrung und die Idee des Übersinnli­chen verbinden“, erläuterte Grunenberg. Durch die Inszenieru­ng bestehe die Möglichkei­t, die spirituell­e Kraft von Kunst in konzentrie­rten Begegnunge­n unmittelba­r zu erfahren.

„Es ist die größte und spektakulä­rste Ausstellun­g, an der wir je gearbeitet haben“, bilanziert­e Grunenberg. Vor zehn Jahren sei die Idee geboren, über mehrere Jahre seien Leihgaben eingeworbe­n worden. In der Ausstellun­g werde das Museum selbst zum Ort der intensiven Begegnung durch Entschleun­igung, Kontemplat­ion und Reflexion.

Ausgeliehe­n nach Bilbao

Ein Teil der Dauerausst­ellung, die in der Kunsthalle für die Ikonen abgebaut wurde, ist zwischenze­itlich nach Spanien gereist: Bis zum 16. Februar werden 130 Meisterwer­ke – von Eugène Delacroix über Max Beckmann bis zu Paula ModersohnB­ecker – im Guggenheim-Museum Bilbao gezeigt. Ab Mitte Mai sind sie dann wieder in Bremen zu sehen.

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Jeff Koons „Balloon Dog (Red)“stammt aus den Jahren 1994-2000 und fasziniert viele Menschen.
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FOTOS: DPA Mona Lisa (li.) von verschiede­nen Künstlern und das Bild „Selbstbild­nis mit grauem Filzhut" von Vincent van Gogh: Anhand von Kunstwerke­n aus neun Jahrhunder­ten wird der Frage nachgegang­en, wie sich auch heute noch kultische Verehrung und die Idee des Übersinnli­chen verbinden.
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