Mit Herz, Leib und Seele
Handballerinnen ziehen nach Coup gegen Dänemark in die WM-Hauptrunde ein
(SID) - Nach dem vorzeitigen Sturm in die WM-Hauptrunde hüpften Dinah Eckerle und Co. wild und euphorisch über das Parkett. Mit dem Sieg im Vorrundenkrimi gegen Angstgegner Dänemark sind die deutschen Handballerinnen in Japan ihrem Olympiatraum einen riesigen Schritt nähergekommen. „Unfassbar, ich bin unglaublich froh und unglaublich stolz auf die Mannschaft“, sagte Kapitänin Kim Naidzinavicius nach dem 26:25 (13:11)-Coup gegen den Rekordolympiasieger.
Seit 19 Jahren hatte Deutschland in einem Pflichtspiel nicht mehr gegen die Handball-Großmacht gewonnen. Bis Dienstag, an dem im Prefectural Gymnasium Kumamoto die schwarze Serie dank einer konzentrierten Deckungsleistung um die erneut überragende Torhüterin Eckerle endete. „Sie sind mit Herz, Leib und Seele daran gegangen“, lobte Bundestrainer Henk Groener.
All das benötigen seine Spielerinnen auch am Mittwoch. Dann wartet der schwach gestartete Welt- und Europameister Frankreich (11 Uhr/sportdeutschland.tv). Das deutsche Selbstvertrauen vor dem nächsten Topduell scheint größer denn je. „Wir haben bewiesen, zu was wir fähig sind“, befand Naidzinavicius und ergänzte: „Die Französinnen müssen ihren besten Handball spielen, um uns schlagen zu können.“
Der Schlüssel zum nächsten Erfolg dürfte wieder in der Defensive liegen. „Wir haben eine geile Abwehr gespielt“, sagte Alina Grijseels nach dem Triumph über die Däninnen. Und wenn doch mal eine Gegnerin zum Wurf kam? „Dann hat Dinah die freien Bälle noch rausgeholt. Wir haben über den Kampf und die Abwehr das Spiel gewonnen“, so die Dortmunderin.
Ein überragender Start mit den Zwischenständen 6:1 (11. Minute) und 10:4 (19.) ebnete den Weg zum Sieg gegen den Turniermitfavoriten. Russland-Legionärin Julia Behnke wurde mit sieben Toren erneut zur besten Werferin. „Der Anfang war überragend. Das hat uns am Ende das Spiel gerettet“, sagte Naidzinavicius. „Es war sehr wichtig, dass wir so angefangen haben. Dass wir es über 60 Minuten so gut machen, ist fantastisch.“
Das Groener-Team ließ sich aber auch vom zunehmend enger werdenden Vorsprung nicht aus der Bahn werfen, behielt dank weiterer Paraden von Eckerle die Nerven. Das ist eine neue Qualität: Selbst den ersten und einzigen Ausgleich Dänemarks in der Schlussphase (22:22, 52. Minute) steckte die DHB-Auswahl cool weg. Henk Groeners Fazit: „Wir hatten die Dänen in der Abwehr voll im Griff.“