Wachküsser Beierlorzer
Mehr Sprints, anderes System: Wieso Mainz gewinnt
(SID) - Zu einer Spitze gegen seinen Ex-Club ließ sich Achim Beierlorzer nach seinem Traum-Einstands beim FSV Mainz 05 gar nicht erst herab. Genugtuung wegen seines Rauswurfs beim 1. FC Köln wollte der neue Trainer auch nach dem 2:1 (0:1) im Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt nicht verspüren. „Um Gottes Willen! Davon kann überhaupt keine Rede sein“, beschied er energisch.
Doch bestätigt fühlen könnte sich Beierlorzer durchaus. Vor drei Wochen in Köln rausgeflogen, praktisch über Nacht in Mainz angeheuert, die neue Mannschaft wachgeküsst, zwei Siege geholt. Doch Beierlorzer gab sich bescheiden. „Das ist es, was den Fußball ausmacht. Dass man manche Dinge nicht erklären kann“, sagte er stattdessen.
Dabei lässt sich der Sieg gegen eine nach dem Platzverweis für Dominik Kohr (44.) lange in Unterzahl agierende Eintracht sehr wohl auch auf den Einfluss Beierlorzers zurückführen. Dass Karim Onisiwo (50.) und Joker Adam Szalai (69.) nach Martin Hintereggers Führungstreffer (34.) die Partie drehten, hatte nicht zuletzt mit der veränderten Einstellung der 05er zu tun. Besonders in Sachen Laufbereitschaft und Zweikampfhärte zeigte die Mannschaft ein anderes Gesicht als in den letzten Tagen unter Sandro Schwarz.
312 Sprints hätten seine Spieler im Montagabendspiel angezogen, stellte Beierlorzer selbst heraus, eine ligaweite Bestmarke in der laufenden Saison. „Das ist ein Wert, der zeigt, dass die Mannschaft es unbedingt wollte, es unbedingt drehen wollte“, sagte er und bestätigte damit mindestens indirekt, was auch seine