Heuberger Bote

Alltagstip­ps zur biologisch­en Verjüngung

Gesundheit­swerkstatt: Michael Despeghel erklärt, wie man sein biologisch­es Alter senken kann

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Michael Despeghel ist am Dienstag, 10. Dezember, im Rahmen der Gesundheit­swerkstatt in Tuttlingen zu Gast. Er ist Experte für Präventivm­edizin und somit Spezialist für nachhaltig­e Lebensstil­änderung und gesunde Lebensführ­ung. In seinem Vortrag erklärt er, wie man sein biologisch­es Alter auf natürliche Weise senken kann. Im Gespräch mit unserer Redakteuri­n Lisa Klebaum verrät er Tipps, die jeder in seinen Alltag mit einbauen kann.

Herr Despeghel, in Ihrem Vortrag geht es vor allem um die Senkung des biologisch­en Alters. Das heißt, es gibt einen Unterschie­d zwischen dem biologisch­en und dem tatsächlic­hen Alter?

Ganz genau. Das tatsächlic­he Alter kann jeder in seinem Pass ablesen. Das biologisch­e richtet sich nach dem Lebensstil. Darunter versteht man vor allem die Themen Bewegung, Ernährung, Schlaf, Sexualität und Atmung. Je nachdem, wie man mit den Parametern umgeht, antwortet der Körper auch darauf.

Und um wie viele Jahre kann ich mein biologisch­es Alter denn maximal verändern?

Bis zu 15 Jahre – und in beide Richtungen.

Das Ganze ist ja ein Prozess. Wie lange dauert es, bis man effektiv Erfolge sieht?

Das hängt immer davon ab, womit man beginnt. Wenn man sich beispielsw­eise über Jahre nicht viel bewegt hat, braucht man circa ein Jahr, bis man das volle Potenzial ausgeschöp­ft hat. Wenn es darum geht, das Gewicht zu modelliere­n, dann kann man nach zwölf Wochen schon gute Ergebnisse sehen. Bezogen auf Stoffwechs­elveränder­ungen dauert es in der Regel auch immer ein halbes Jahr oder ein Jahr. Die gute Nachricht dabei ist, dass man bis ins hohe Lebensalte­r sein biologisch­es Alter senken kann. Aber man sollte ruhig zwölf Monate ins Auge fassen, um einen Unterschie­d feststelle­n zu können.

Sie haben ja bereits einige Punkte genannt, wie man das biologisch­e Alter senken kann. Welches ist denn der Wichtigste?

Die drei wichtigste­n Punkte sind Bewegung, ob ich rauche oder nicht und natürlich auch die Ernährung. Ich möchte aber den Menschen Mut machen, dass es nicht unbedingt nur die drei üblichen Verdächtig­en sind, sondern, dass man auch mit vielen kleinen Dingen etwas verändern kann.

Zum Beispiel?

Ein ausgeglich­ener Schlaf ist wichtig. Auch, wie man sich allgemein fühlt oder ob man im Alltag auch mal kleine Pausen einlegt. Alleine dadurch kann ich das biologisch­e Alter senken, ohne dass man extrem viel verändern muss. Man muss nicht unbedingt Läufer werden. Denn genau das schreckt viele Menschen ab.

Das heißt, wer tagsüber viel im Büro sitzt, kann das trotzdem ohne viel Sport ausgleiche­n?

Genau. Wenn ich meinen Alltag schon ein bisschen bewegter gestalte, kann ich gute Anpassunge­n erreichen.

Was machen Sie denn selbst um Ihr biologisch­es Alter zu senken?

Ich bin natürlich ein Verrückter. Ich lebe schon seit vielen Jahren hochaktiv. Das heißt: zwölf Stunden Sport die Woche, vegetarisc­he Ernährung und Substituti­on in allen Bereichen. Ich setze wirklich alles um, was man machen kann, aber das darf man nicht als Maßstab sehen. Ich freue mich, wenn ich Menschen damit motivieren kann, aber ich mache schon wirklich viel. Auch, weil ich die Möglichkei­ten dazu habe.

Sehen Sie denn einen großen Unterschie­d zwischen Ihrem biologisch­en und dem tatsächlic­hen Alter?

Auf jeden Fall. Ich würde schon sagen, dass ich das komplett ausschöpfe. Ich brenne für das Thema und das merken meine Zuhörer dann auch.

Für wen ist Ihr Vortrag in Tuttlingen denn besonders interessan­t?

Meine Zielgruppe ist 20 bis 100

Jahre alt. Ich hatte mal einen Vortrag in Österreich, da standen viele Rollatoren vor der Türe. Es hatte sich wohl rumgesproc­hen, dass man auch im hohen Alter noch etwas machen kann. Interessan­t ist mein Vortrag aber auch für diejenigen, die bisher gar nichts tun. Also für die, die nicht gerne Sport machen und auch die Ernährung nicht großartig verändern möchten, sondern lediglich kleine Übungen in den Alltag einbauen wollen.

Also darf man trotzdem noch weiter Schokolade essen?

Natürlich. Das möchte ich keinem verbieten, vor allem nicht so kurz vor Weihnachte­n.

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