Kreis beschließt Unterstützung für Rettungskräfte
Weiteres Fahrzeug wird angeschafft, die IT der Leitstelle erneuert, DRK und Kreisjugendwehr erhalten Förderung
Ein neues Fahrzeug, die Erneuerung der ITHardware für die Rettungsleitstelle sowie mehr Geld für die Kreisjugendwehr. Die Kreisverwaltung hat in den Haushaltsplanungen für das Jahr 2020 noch einige Verbesserungen für die Rettungskräfte vorgeschlagen.
Ersatz für Abrollbehälter Führung
Der Kreisausschuss für Technik und Umwelt hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, einen neuen Abrollbehälter Führung anzuschaffen. Dieses Gerät ist eine Art mobile Befehlsstelle und Einsatzzentrale bei Großschadenslagen. Die Kosten betragen 200 000 Euro. Der Kreis rechnet mit einer Förderung des Landes in Höhe von 80 000 Euro.
Der bisherige Abrollbehälter Führung ist 43 Jahre alt. Er wurde der Feuerwehr Bremen gebraucht abgekauft und ist nun stark verschlissen. „Ich sehe es als notwendig an, dass man alles auf dem aktuellen Stand hält“, meinte Susanne ReinhardKlotz (OGL).
Im Zuge der Beratung wurde auch entschieden, dass das seit 2011 geltende Fahrzeug und Gerätekonzept über das Jahr 2020 fortgeschrieben wird. Bisher hat der Landkreis zwei Wechselladerfahrzeuge für Tuttlingen und Spaichingen sowie zwölf Abrollbehälter für Tuttlingen, Spaichingen, Immendingen und Fridingen angeschafft. Bei den Investitionen hatte der Landkreis die Aufgaben im Blick, wofür es in einzelnen Gemeinden wegen der selten eintretenden Fälle kein Bedarf gibt. In der Fläche des Landkreises wären die Geräte aber notwendig. „Der eingeschlagene Weg ist der richtige“, lobte Klaus Schellenberg (CDU).
Für die Zukunft sollen angeschafft werden: Drohnen, eine Einheit zur Rückhaltung von Löschwasser und eine mobile Stromerzeugung auf einem Anhänger.
Erneuerung der ITHardware
Das Einsatzleitsystem und das Kommunikationssystem in der Einsatzleitstelle des Landkreises muss wohl im kommenden Jahr erneuert werden. Nach fünf Jahren im Dauerbetrieb sei das „realistische Lebensende“der Anlage errreicht, heißt es in der Ausschussvorlage des Landkreises. Die Serverarchitektur sei genauso wie die Arbeitsplätze der Disponenten zu erneuern. Die Kosten für den Landkreis, der die Leitstelle mit dem Deutschen Roten Kreuz unterhält, belaufen sich auf rund 200 000 Euro. Eine Förderung von 40 Prozent ist zu erwarten.
Möglicherweise werden sich die Leitstellen von Tuttlingen, Rottweil und des SchwarzwaldBaarKreises miteinander vernetzen. Das ist der Wunsch der Krankenkassen. Die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen sind ebenso wenig wie der Aufwand untersucht. „Wir werden uns dem Thema nicht verschließen“, sagte der Erste Landesbeamte Stefan Helbig. Es sei aber nicht klar, welche Vorteile die Zusammenarbeit der Leitstellen haben soll. Eine Unteruchung von Fachplanern soll die Vernetzung, die Kosten und den Aufwand untersuchen. Nach Auffassung des Landkreises Tuttlingen müssten die Belange der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes berücksichtigt werden. Die Kosten für die Untersuchung belaufen sich auf 60 000 Euro. Der Landkreis Tuttlingen muss ein Sechstel übernehmen.
Mit der Vernetzung der Leitstellen verknüpfen die Krankenkassen die Personalsituation. Bisher ist die Tuttlinger Leitstelle werktags von 21 bis 7 Uhr sowie an Wochenenden vor 10 Uhr und nach 18 Uhr nur mit einem Disponenten besetzt. Dies wurde oft bemängelt. Die Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes lehnten aus Gründen der Wirtschaftlichkeit eine Doppelbesetzung bisher ab. Um ständig mit zwei Personen die Notrufe bearbeiten zu können, müssten zwei zusätzliche Stellen geschaffen werden. Der Kreis müsste die Mehrkosten zur Hälfte tragen.
Förderung der Einsatzeinheiten des DRK
Von der Leitstelle des Landkreises Tuttlingen werden auch die Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) alarmiert. Sie rücken aus, wenn für Menschen Gefahr besteht. Allerdings sind rund 70 digitale Meldeempfänger bei den ehrenamtlichen Einheiten des DRK veraltet und nicht mehr updatefähig. Außerdem erfüllen die Geräte nicht mehr die DatenschutzAnforderungen, die dem Landkreis zunehmend wichtig sind. Deshalb hat der Ausschuss für Technik und Umwelt einstimmig eine einmalige Förderung von 10 000 Euro für das DRK beschlossen.
Thomas Leibinger von den Freien Wählern fragte, ob man nicht Geräte von der Feuerwehr an das DRK weitergeben könne. Dies schloss Stefan Helbig, Erster Landesbeamter, aus. Man wolle aus Datenschutzgründen, dass nur die Personen die Alarmierung erhalten, „die es auch betrifft.“Das könne bei älteren Geräten nicht gewährleistet werden.
Zwei Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes für den Fachbereich Sanitär und Betreuung sind beim DRK angesiedelt. Jede Einheit umfasst 32 Einsatzkräfte. Zudem wird auch ein Einsatzbehälter für die Versorgung von vielen Verletzten vom DRK betrieben.
Förderung der Kreisjugendwehr
Sie sind das Rückgrat der Feuerwehr. Ein Großteil der späteren Feuerwehrleute stammt aus den Reihen der Jugendfeuerwehr. Seltener ist es, dass jemand in die Feuerwehr eintritt, der sich dort bisher nicht engagiert hat. Insgesamt sind 700 Feuerwehrangehörige in den 34 Jugendfeuerwehren im Landkreis engagiert. Von den sechs bis 17Jährigen sind 140 Mitglieder weiblich.
Verbindendes Element der Jugendfeuerwehr ist die Kreisjugendwehr. Sie übernimmt Aufgaben bei Kreisveranstaltungen und bildet Jugendwarte und Betreuer aus und weiter, um ihnen das Rüstzeug mitzugeben, altersgerecht mit den Kindern und Jugendlichen umzugehen.
Die Kreisjugendwehr hat nach zweijähriger Pause nun auch wieder das Kreiszeltlager stattfinden lassen. Das soll 2020 fortgesetzt werden. Zudem werden Übungen, Wanderpokale, Abnahme von Leistungsspangen sowie SportEvents im Kreis organisiert. Damit würden Anreize für die NachwuchsFeuerwehrleute geschaffen und früh der Kontakt zu den anderen Jugendwehren hergestellt. Nur eine attraktive Jugendarbeit, so die Überzeugung der Kreisverwaltung, könne eine Bindung aufbauen, damit Jahre später der Übergang in die Einsatzabteilung erfolgen kann.
Deshalb war der Kreisausschuss für Technik und Umwelt einstimmig bereit, die bisherige jährliche Förderung von 1000 Euro zu verdoppeln. „Das ist eher ein symbolischer Betrag. Aber ein wichtiges Thema“, sagte Landrat Stefan Bär.
Gosheim:
Anka Mihajlovic zum 70. Geburtstag. Georg Haselmeier zum 80. Geburtstag.
Mühlheim: Renquishausen:
Josef Leopold Schwarz zum 80. Geburtstag. Lidia Dulsan zum 80., Paul Rauser zum 85., Ambros Payer zum 85. Geburtstag. Alberto Fabrizi zum 80. Geburtstag. Edeltraud Bärbel Arndt zum 75. Geburtstag.
Spaichingen: Trossingen: Tuttlingen: TuttlingenMöhringen:
Horst Wolfgang Semmler zum 70., Reinhold Schilling zum 70. Geburtstag.