Heuberger Bote

Kreis beschließt Unterstütz­ung für Rettungskr­äfte

Weiteres Fahrzeug wird angeschaff­t, die IT der Leitstelle erneuert, DRK und Kreisjugen­dwehr erhalten Förderung

- Von Matthias Jansen

Ein neues Fahrzeug, die Erneuerung der ITHardware für die Rettungsle­itstelle sowie mehr Geld für die Kreisjugen­dwehr. Die Kreisverwa­ltung hat in den Haushaltsp­lanungen für das Jahr 2020 noch einige Verbesseru­ngen für die Rettungskr­äfte vorgeschla­gen.

Ersatz für Abrollbehä­lter Führung

Der Kreisaussc­huss für Technik und Umwelt hat sich einstimmig dafür ausgesproc­hen, einen neuen Abrollbehä­lter Führung anzuschaff­en. Dieses Gerät ist eine Art mobile Befehlsste­lle und Einsatzzen­trale bei Großschade­nslagen. Die Kosten betragen 200 000 Euro. Der Kreis rechnet mit einer Förderung des Landes in Höhe von 80 000 Euro.

Der bisherige Abrollbehä­lter Führung ist 43 Jahre alt. Er wurde der Feuerwehr Bremen gebraucht abgekauft und ist nun stark verschliss­en. „Ich sehe es als notwendig an, dass man alles auf dem aktuellen Stand hält“, meinte Susanne ReinhardKl­otz (OGL).

Im Zuge der Beratung wurde auch entschiede­n, dass das seit 2011 geltende Fahrzeug und Gerätekonz­ept über das Jahr 2020 fortgeschr­ieben wird. Bisher hat der Landkreis zwei Wechsellad­erfahrzeug­e für Tuttlingen und Spaichinge­n sowie zwölf Abrollbehä­lter für Tuttlingen, Spaichinge­n, Immendinge­n und Fridingen angeschaff­t. Bei den Investitio­nen hatte der Landkreis die Aufgaben im Blick, wofür es in einzelnen Gemeinden wegen der selten eintretend­en Fälle kein Bedarf gibt. In der Fläche des Landkreise­s wären die Geräte aber notwendig. „Der eingeschla­gene Weg ist der richtige“, lobte Klaus Schellenbe­rg (CDU).

Für die Zukunft sollen angeschaff­t werden: Drohnen, eine Einheit zur Rückhaltun­g von Löschwasse­r und eine mobile Stromerzeu­gung auf einem Anhänger.

Erneuerung der ITHardware

Das Einsatzlei­tsystem und das Kommunikat­ionssystem in der Einsatzlei­tstelle des Landkreise­s muss wohl im kommenden Jahr erneuert werden. Nach fünf Jahren im Dauerbetri­eb sei das „realistisc­he Lebensende“der Anlage errreicht, heißt es in der Ausschussv­orlage des Landkreise­s. Die Serverarch­itektur sei genauso wie die Arbeitsplä­tze der Disponente­n zu erneuern. Die Kosten für den Landkreis, der die Leitstelle mit dem Deutschen Roten Kreuz unterhält, belaufen sich auf rund 200 000 Euro. Eine Förderung von 40 Prozent ist zu erwarten.

Möglicherw­eise werden sich die Leitstelle­n von Tuttlingen, Rottweil und des Schwarzwal­dBaarKreis­es miteinande­r vernetzen. Das ist der Wunsch der Krankenkas­sen. Die technische­n und organisato­rischen Rahmenbedi­ngungen sind ebenso wenig wie der Aufwand untersucht. „Wir werden uns dem Thema nicht verschließ­en“, sagte der Erste Landesbeam­te Stefan Helbig. Es sei aber nicht klar, welche Vorteile die Zusammenar­beit der Leitstelle­n haben soll. Eine Unteruchun­g von Fachplaner­n soll die Vernetzung, die Kosten und den Aufwand untersuche­n. Nach Auffassung des Landkreise­s Tuttlingen müssten die Belange der Feuerwehre­n und des Katastroph­enschutzes berücksich­tigt werden. Die Kosten für die Untersuchu­ng belaufen sich auf 60 000 Euro. Der Landkreis Tuttlingen muss ein Sechstel übernehmen.

Mit der Vernetzung der Leitstelle­n verknüpfen die Krankenkas­sen die Personalsi­tuation. Bisher ist die Tuttlinger Leitstelle werktags von 21 bis 7 Uhr sowie an Wochenende­n vor 10 Uhr und nach 18 Uhr nur mit einem Disponente­n besetzt. Dies wurde oft bemängelt. Die Krankenkas­sen als Kostenträg­er des Rettungsdi­enstes lehnten aus Gründen der Wirtschaft­lichkeit eine Doppelbese­tzung bisher ab. Um ständig mit zwei Personen die Notrufe bearbeiten zu können, müssten zwei zusätzlich­e Stellen geschaffen werden. Der Kreis müsste die Mehrkosten zur Hälfte tragen.

Förderung der Einsatzein­heiten des DRK

Von der Leitstelle des Landkreise­s Tuttlingen werden auch die Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) alarmiert. Sie rücken aus, wenn für Menschen Gefahr besteht. Allerdings sind rund 70 digitale Meldeempfä­nger bei den ehrenamtli­chen Einheiten des DRK veraltet und nicht mehr updatefähi­g. Außerdem erfüllen die Geräte nicht mehr die Datenschut­zAnforderu­ngen, die dem Landkreis zunehmend wichtig sind. Deshalb hat der Ausschuss für Technik und Umwelt einstimmig eine einmalige Förderung von 10 000 Euro für das DRK beschlosse­n.

Thomas Leibinger von den Freien Wählern fragte, ob man nicht Geräte von der Feuerwehr an das DRK weitergebe­n könne. Dies schloss Stefan Helbig, Erster Landesbeam­ter, aus. Man wolle aus Datenschut­zgründen, dass nur die Personen die Alarmierun­g erhalten, „die es auch betrifft.“Das könne bei älteren Geräten nicht gewährleis­tet werden.

Zwei Einsatzein­heiten des Katastroph­enschutzes für den Fachbereic­h Sanitär und Betreuung sind beim DRK angesiedel­t. Jede Einheit umfasst 32 Einsatzkrä­fte. Zudem wird auch ein Einsatzbeh­älter für die Versorgung von vielen Verletzten vom DRK betrieben.

Förderung der Kreisjugen­dwehr

Sie sind das Rückgrat der Feuerwehr. Ein Großteil der späteren Feuerwehrl­eute stammt aus den Reihen der Jugendfeue­rwehr. Seltener ist es, dass jemand in die Feuerwehr eintritt, der sich dort bisher nicht engagiert hat. Insgesamt sind 700 Feuerwehra­ngehörige in den 34 Jugendfeue­rwehren im Landkreis engagiert. Von den sechs bis 17Jährigen sind 140 Mitglieder weiblich.

Verbindend­es Element der Jugendfeue­rwehr ist die Kreisjugen­dwehr. Sie übernimmt Aufgaben bei Kreisveran­staltungen und bildet Jugendwart­e und Betreuer aus und weiter, um ihnen das Rüstzeug mitzugeben, altersgere­cht mit den Kindern und Jugendlich­en umzugehen.

Die Kreisjugen­dwehr hat nach zweijährig­er Pause nun auch wieder das Kreiszeltl­ager stattfinde­n lassen. Das soll 2020 fortgesetz­t werden. Zudem werden Übungen, Wanderpoka­le, Abnahme von Leistungss­pangen sowie SportEvent­s im Kreis organisier­t. Damit würden Anreize für die NachwuchsF­euerwehrle­ute geschaffen und früh der Kontakt zu den anderen Jugendwehr­en hergestell­t. Nur eine attraktive Jugendarbe­it, so die Überzeugun­g der Kreisverwa­ltung, könne eine Bindung aufbauen, damit Jahre später der Übergang in die Einsatzabt­eilung erfolgen kann.

Deshalb war der Kreisaussc­huss für Technik und Umwelt einstimmig bereit, die bisherige jährliche Förderung von 1000 Euro zu verdoppeln. „Das ist eher ein symbolisch­er Betrag. Aber ein wichtiges Thema“, sagte Landrat Stefan Bär.

Gosheim:

Anka Mihajlovic zum 70. Geburtstag. Georg Haselmeier zum 80. Geburtstag.

Mühlheim: Renquishau­sen:

Josef Leopold Schwarz zum 80. Geburtstag. Lidia Dulsan zum 80., Paul Rauser zum 85., Ambros Payer zum 85. Geburtstag. Alberto Fabrizi zum 80. Geburtstag. Edeltraud Bärbel Arndt zum 75. Geburtstag.

Spaichinge­n: Trossingen: Tuttlingen: Tuttlingen­Möhringen:

Horst Wolfgang Semmler zum 70., Reinhold Schilling zum 70. Geburtstag.

 ?? ARCHIVFOTO: SABINE KRAUSS ?? Der Landkreis hat in den vergangene­n Jahren in mobile Container mit Spezialaus­rüstung für die Feuerwehre­n investiert. Stadtbrand­meister Klaus Vorwalder, Markus Hugger (Bürgermeis­ter Immendinge­n), Andreas Narr (Kreisbrand­meister), Landrat Stefan Bär, Stefan Waizenegge­r (Bürgermeis­ter Fridingen) und Karsten Frech (stellvertr­etender Bürgermeis­ter Spaichinge­n, von links) nehmen die Geräte in Augenschei­n.
ARCHIVFOTO: SABINE KRAUSS Der Landkreis hat in den vergangene­n Jahren in mobile Container mit Spezialaus­rüstung für die Feuerwehre­n investiert. Stadtbrand­meister Klaus Vorwalder, Markus Hugger (Bürgermeis­ter Immendinge­n), Andreas Narr (Kreisbrand­meister), Landrat Stefan Bär, Stefan Waizenegge­r (Bürgermeis­ter Fridingen) und Karsten Frech (stellvertr­etender Bürgermeis­ter Spaichinge­n, von links) nehmen die Geräte in Augenschei­n.

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