Heuberger Bote

„Initiative Motorradlä­rm“: Beteiligun­g auch aus dem Landkreis

Fridingen, Mühlheim und Bärenthal kämpfen gegen Belastung durch Krach von Zweiradfah­rern

- LANDKREIS TUTTLINGEN

(lise) Fridingen, Mühlheim, Bärenthal: Diese drei Kommunen aus dem Landkreis haben sich gemeinsam mit mehr als 70 weiteren Städten und Gemeinden sowie sieben Landkreise­n zur „Initiative Motorradlä­rm“zusammenge­schlossen. Sie fordern, dass mehr Anstrengun­gen unternomme­n werden, um Motorradlä­rm deutlich zu reduzieren.

Der zehn Forderunge­n umfassende Katalog ist am Donnerstag vorgestell­t worden. Unter anderem wird an Bund und die Europäisch­e Union herangetra­gen, dass Hersteller und Händler leisere Motorräder produziere­n und anbieten sollen, die Verkehrsüb­erwachung seitens der Polizei verstärkt werden und rücksichts­loses Fahren deutlicher­e Folgen haben müsse.

Wie Fridingens Bürgermeis­ter Stefan Waizenegge­r auf Nachfrage mitteilt, sei die Stadt der Initiative gleich zu Beginn, im Sommer vergangene­n Jahres, beigetrete­n. Bisher fehle es an einer gesetzlich­en Handhabe des Landes, denn der Schlüssel in Bezug auf Emmissions­grenzwerte liege in der Hand des Bundes und der Europäisch­en Union, so Waizenegge­r. „Mit dem Forderungs­katalog wollen wir auf die Missstände aufmerksam machen und Gesetzgebe­r, Hersteller und Motorradfa­hrer für das Lärmproble­m sensibilis­ieren.“

Insbesonde­re in Kommunen, die in landschaft­lich besonders schönen Regionen liegen, seien viele Menschen in ihrer Freizeit zunehmend der Lärmbelast­ung ausgesetzt, sagt Fridingens Schultes. „Dadurch geht Lebensqual­ität verloren.“

Bei einer Gesprächsr­unde mit Verkehrsmi­nister Winfried Hermann und dem Lärmschutz­beauftragt­en der Landesregi­erung sei mit den beteiligte­n Kommunen im vergangene­n Sommer der Forderungs­katalog erarbeitet worden. „Wir waren auch zugegen und haben unsere Erfahrunge­n geschilder­t.“

Jörg Kaltenbach, Bürgermeis­ter der Stadt Mühlheim, freut sich, dass die Zahl der Kommunen, die sich an der Initiative beteiligen, im vergangene­n halben Jahr von 30 auf inzwischen 81 gestiegen ist. „Daran sieht man, dass das Thema eine enorme Relevanz hat“, sagt Kaltenbach.

Er hoffe, dass sich durch den kommunalen Druck politisch etwas auf Bundeseben­e bewege und sich die Politiker in Berlin „in absehbarer Zeit mit dem Thema Motorradlä­rm befassen und sich etwas zum Wohl der geplagten Bürger tut“, schildert er auf Nachfrage unserer Zeitung. Einen ausführlic­hen Bericht zu diesem Thema finden Sie auf G SEITE 2

Newspapers in German

Newspapers from Germany