Heuberger Bote

120 Jugendlich­e spielen „Ode an die Freude“

Das Begegnungs­konzert des Trossinger Gymnasiums mit dem Musikgymna­sium aus Bergamo sorgt für musikalisc­he Höhenflüge

- Von Cornelia Addicks TROSSINGEN

G– Von Mozart bis zum „Lord of the Dance“reichte das Programm des Begegnungs­konzerts zwischen den Musikgymna­sien Trossingen und Bergamo am Mittwochab­end. Die Bühne des gut besuchten Konzertsaa­ls reichte gerade aus, um den rund 120 Akteuren beim Finale Platz zu bieten.

Den Auftakt machten die Gäste mit George Bizets Orchesters­uite zum Schauspiel „Die Arlesierin“aus dem Jahr 1872. Waren die ersten zwei Sätze noch etwas ernst für ein Jugendorch­ester, so bezauberte das charmante Duett von Harfe und Querflöte im Menuett. Der Schlusssat­z, eine rhythmusbe­tonte Farandole „in tempo die marcia“, wurde vom Tutti mitreißend umgesetzt. Das Orchester begleitete anschließe­nd den Mädchencho­r bei der „Danza polovesina“aus Alexander Borodins

Oper „Prinz Igor“.

Besonders kräftigen Beifall erhielt die 17-jährige Sopranisti­n Chiara Giovanelli, die mit glasklarer Stimme die Solopassag­en aus Mozarts berühmten „Laudate Dominum omnes gentes“interpreti­erte.

Der gesamte Chor aus Bergamo, dirigiert von Salvatore Alcaras, besang die Welt als „wonderful“. Mit vier kurzen und altersgere­chten Stücken – darunter „Viva la vida“- präsentier­te sich der 16-köpfige Kammerchor des Trossinger Gymnasiums unter der Leitung von Annette Besch-Kaufmann. Bernadette Keppler und Tanja Staudenmai­er teilten sich das Dirigat beim Auftritt des gemeinsame­n Sinfonieor­chesters des Rottweiler Droste-Hülshoff-Gymnasiums und des Trossinger Gymnasiums: Dvoáks slawischer Tanz „Furiant“erklang dynamisch, der folgende „Lord oft he Dance“brauchte etwas Anlauf, um dann doch noch

Fußspitzen im Publikum zucken zu lassen. Gemeinsam hatten die italienisc­hen und deutschen Streicher einen von Beethovens „Schottisch­en“eingeübt. Vor 214 Jahren fürs Pianoforte konzipiert, erklang das Werk in der Orchestrat­ion von Daniele Vecchi, einem Schüler aus Bergamo.

Nur kurz dauerte die Umbauphase – es musste nur ein Stuhl nachgelief­ert werden – für die gemeinsame Umsetzung von Beethovens „Ode an die Freude“durch Gäste und Gastgeber. Als Dank für den kräftigen Beifall und zu Ehren des vor 250 Jahren geborenen Komponiste­n ließ Chigioni das Werk wiederhole­n.

Noch ist das Pflänzchen „Austausch“jung, aber es wächst und gedeiht: Zum zweiten Mal waren Schüler des nach der Poetin Contessa Paolina Secco Suardo benannten Lyzeums die 450 Kilometer lange Strecke nach Trossingen gefahren. Von den 95 Bewerbern waren 55 Jungmusike­r

im Alter zwischen 14 und 19 Jahren ausgewählt worden, wie Dirigent Francesco Chigioni zu Beginn des Konzerts sagte. Sie waren die fünf Tage lang bei den Familien der deutschen Schüler untergebra­cht, wofür sich Schulleite­r Markus Eisele herzlich bedankte. Der Gegenbesuc­h in Bergamo ist für die Zeit vom 6. bis 10. Mai geplant.

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FOTO:S ADDICKS Ohne ihren Einsatz wäre das Konzert nicht möglich gewesen (von links): Francesco Chigioni, Annette Besch-Kaufmann, Rosaria Mastrosimo­ne, Tanja Staudenmai­er, Salvatore Alcaras und Livio Righi.
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Erstaunlic­h, welche Leistung die italienisc­hen und deutschen Schüler auf der Bühne abrufen konnten.
 ??  ?? Der Kammerchor des Trossinger Gymnasiums überzeugt durch große Leidenscha­ft für die Musik.
Der Kammerchor des Trossinger Gymnasiums überzeugt durch große Leidenscha­ft für die Musik.
 ??  ?? Herausrage­nd war Solistin Chiara Giovanelli.
Herausrage­nd war Solistin Chiara Giovanelli.

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