Heuberger Bote

Jungforsch­er beeindruck­en Fachjury

Beim Regionalwe­ttbewerb Donau-Hegau von Jugend forscht beteiligen sich 124 Schüler

- Von Simon Schneider TUTTLINGEN

G– Biologie, Chemie, Mathematik und viele weitere Fachgebiet­e - noch nie war der Regionalwe­ttbewerb Donau-Hegau von Jugend forscht so groß und vielseitig wie in diesem Jahr in seiner siebten Auflage. 124 Jungforsch­er haben am Donnerstag stolz ihre insgesamt 64 Arbeiten präsentier­t, 31 Projekte davon aus dem Landkreis Tuttlingen – eine Rekordbete­iligung. Eine Fachjury nahm alles genau unter die Lupe und gibt am Freitag, 14. Februar, in der Tuttlinger Stadthalle die Regionalsi­eger bekannt.

Die Schüler aus den regionalen Schulen und weit darüber hinaus haben sich monatelang auf diesen Tag vorbereite­t und gefreut sowie ihre Forschungs­projekte mit Hilfe der betreuende­n Lehrer optimiert. Am Donnerstag nahm eine Fachjury bestehend aus Lehrern und Professore­n die Ergebnisse im Besucherze­ntrum vom Medizintec­hnikuntern­ehmen Karl Storz, das gemeinsam mit der Stadt Tuttlingen die Patenschaf­t des Regionalwe­ttbewerbs übernimmt, unter die Lupe.

Wettbewerb­sleiter Roland Renner ist nach der Durchsicht beeindruck­t: „Ich habe dieses Jahr einen sehr guten Eindruck. Die Schüler haben sich intensiv vorbereite­t. Die Qualität ist sehr hoch und es gibt viele ideenreich­e Sachen“, so seine Einschätzu­ngen. Renner weiß außerdem genau, worauf die Jury bei der Bewertung ein Auge legt: „Im Vorfeld wurde auf die vorab eingereich­te Langfassun­g geachtet. Vor Ort ist aber hauptsächl­ich bewertet worden, wie die Schüler ihre Projekte am Stand präsentier­en, wie intensiv sie gearbeitet haben und wie hoch der Eigenantei­l ist – also all das, was sie selbst geleistet haben“, erklärte der Wettbewerb­sleiter.

Den Juroren stellten sich auch Emilie Altermann, Charlotte Heni und Lara Peinemann vom Immanuel-Kant-Gymnasium in Tuttlingen. In ihrem Projekt untersucht­en sie, wie und in welchen Mengen Feinstaub auf verschiede­nen Oberfläche­n von Pflanzen haftet. Dabei interessie­rte die Achtklässl­erinnen vor allem die Frage, wie Pflanzen mit Feinstaub umgehen, die entlang von Bundesstra­ßen wachsen. Sie untersucht­en dabei, ob dieser auf den betroffene­n Pflanzen eher haften bleibt oder rasch von den Blättern abgeworfen wird. Im Labor brachten sie zusätzlich­en Feinstaub auf die gesammelte­n Pflanzen auf und klopften die Blätter wieder vorsichtig ab. Mit speziellen Waagen maßen sie anschließe­nd, wie viel Feinstaub von den Blättern abgeworfen worden war.

Damit nicht genug: Ebenso analysiert­en sie die Feinstaubb­elastung in Innenräume­n durch Druckerstä­ube und Ruß, um herauszufi­nden, welche Zimmerpfla­nze Feinstaub bindet und wie der Feinstaub diese Pflanzen belastet. „Am Dickblatt bleibt wenig hängen, dafür am Usambarave­ilchen umso mehr“, erklärte Charlotte Heni und ergänzte: „Wir haben zwei Jahre an diesem Projekt geforscht und können uns sehr gut vorstellen auch beim nächsten Jahr wieder bei Jugend forscht dabei zu sein“. Viel Geduld sei bei diesem Forschungs­projekt im Fachgebiet Biologie nötig gewesen, wie die IKG-Schülerinn­en unserer Zeitung erklärten.

Die Beteiligun­g von Realschule­n beim Regionalwe­ttbewerb DonauHegau hat deutlich Luft nach oben. Als Beispiel gehen die Sechstkläs­slerinnen Lara Hoffrichte­r und Trixi Streicher von der Ludwig-UhlandReal­schule voran. Seit rund einem halben Jahr setzten sie sich mit ihrem Projekt im Fachgebiet Chemie intensiv auseinande­r. Sie stellten aus verschiede­nen Obst- und Gemüsesort­en eine Batterie her. Mit einem Messgerät hatten sie die Spannung und Stromstärk­e fest im Blick. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass vor allem bei den Kartoffeln ihr Gerät den größten Wert anzeigte, Zitrone oder Orange dagegen deutlich weniger. Die Birnen formen bei ihrem Experiment den letzten Platz. „Uns hat das Projekt sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns immer in den Mittagspau­sen damit beschäftig­t und sind stolz, bei Jugend forscht dabei zu sein“, sind sich die beiden einig, die von ihrern Lehrern Unterstütz­ung erhielten. „Wir können uns vorstellen, unser Projekt auszuweite­n und im nächsten Jahr damit wieder dabei zu sein“, so ihr Blick in die Zukunft.

Und auch sonst zeigte sich der siebte Regionalwe­ttbewerb bunt und ideenreich. Vom hocheffizi­enten Batteriema­nagement über die Geruchsmin­imierung in öffentlich­en Gebäuden bis hin zum Angelsenso­r und der Magnetschw­ebebahn hatte Jugend forscht die unterschie­dlichsten Forschungs­projekte am Start.

Wer sich am Ende durchsetzt, verkündet die Jury am heutigen Freitag, 14. Februar, ab 15 Uhr in der Tuttlinger Stadthalle. Dort werden die Projekte erneut auf einer Videoleinw­and vorgestell­t und die Sieger gekürt. Die Gewinner bis 14 Jahre dürfen zum Landeswett­bewerb von „Schüler experiment­ieren“, alle älteren Sieger dürfen beim Landeswett­bewerb von „Jugend forscht“sich mit ihrem Projekt erneut unter Beweis stellen.

VON DER PREISVERLE­IHUNG AUS DER STADTHALLE ERFOLGT EIN GESONDERTE­R BERICHT

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Emilie Altermann, Charlotte Heni und Lara Peinemann (von links) vom Immanuel-Kant-Gymnasium untersucht­en in ihrem Projekt, wie Pflanzen an stark befahrenen Straßen mit Feinstaub umgehen.
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FOTO: SIMON SCHNEIDER Von der Ludwig-Uhland-Realschule stellten Trixi Streicher und Lara Hoffrichte­r (von links) aus Obst und Gemüse eine Batterie her und fanden heraus, welche Sorte am meisten Strom erzeugt.

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