Heuberger Bote

„Kreissenio­renrat ist keine Parteiglie­derung der CDU“

Offene Grüne Liste im Kreistag nimmt Stellung zu Kritik an Verkehrsmi­nister Hermann beim Ausbau der Gäubahn

- TUTTLINGEN

(pm) - Die Offene Grüne Liste (OGL) im Tuttlinger Kreistag nimmt Stellung zu einem Artikel über den Kreissenio­renrat vom 12. Februar. In diesem hatte der Seniorenra­t von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n und Verkehrsmi­nister Winfried Hermann mehr Einsatz für den Ausbau der Gäubahn gefordert.

„Ich muss doch daran erinnern, dass der Kreissenio­renrat keine Parteiglie­derung der CDU ist, auch wenn Parteipoli­tiker Anton Stier dem Verein vorsteht“, so Hans-Martin Schwarz, Fraktionss­precher der OGL, in der Pressemitt­eilung. „Es könnte sich ja doch auch mal jemand mit sozialdemo­kratischem oder grünem Hintergrun­d dahin verirren. Für die Parteipoli­tik gibt es ja meines Wissens immer noch die Seniorenun­ion, dort ist die Parteipoli­tik dann gut aufgehoben“

Die Kritik und das ewige Abarbeiten an dem grünen Verkehrsmi­nister Hermann gleite „zunehmend ins Primitive“über. „Das angeblich von der CDU so hochgeprie­sene Beschleuni­gungsgeset­z für Infrastruk­turvorhabe­n kann ganz schnell zum Verhinderu­ngsgesetz werden, da es weder bundes- noch europarech­tlich gerichtsfe­st ist“, heißt es in der Stellungna­hme. Es könne „zum Rohrkrepie­rer werden und jahrelang Maßnahmen

verhindern, wenn Bürger dagegen klagen oder Verfassung­sbeschwerd­e einlegen“. Außerdem bestehe Baurecht für einen Teil der Zweigleisi­gkeit auf der Gäubahn, „aber Bund und Bahn scheinen kein Interesse an diesem Projekt zu haben“. Sinnvoller wäre es, so Schwarz, wenn sich der Kreissenio­renrat für den Erhalt der Gäubahn auf der jetzigen Trasse trotz Stuttgart 21 wenigstens bis zu dessen Fertigstel­lung einsetze, „damit die Fahrgäste nicht jahrelang in Stuttgart-Vaihingen in überfüllte S-Bahnen umsteigen müssen“. Dafür setzten sich die Grünen ein, genauso wie Hermann dafür gesorgt habe, „dass die günstigen Regionalun­d Wochenendt­ickets auch für IC-Züge zwischen Stuttgart und Singen gelten“.

Schwarz: „Natürlich kann ich von Anton Stier nicht erwarten, dass er diese Errungensc­haften anerkennt, weiß er doch auch, wie umkämpft unser Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschi­ngen zwischen Grün und Schwarz sein wird.“Anmerken wolle er, dass „einige Forderunge­n des Kreissenio­renrats durchaus berechtigt sind, so die bessere Zug- und Busanbindu­ng an das Kreisklini­kum Tuttlingen und günstigere Tarife von den Kreisgemei­nden her. Das unterstütz­en wir über die Offene Grüne Liste im Kreistag“.

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