Heuberger Bote

Winterlich­e Auszeit in der Höhle

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Früher galten Braun- und Schwarzbär­en nicht als echte Winterschl­äfer, weil sie ihren Körper auch während dieser Ruhephase auf recht hohen Temperatur­en halten und relativ leicht aufzuwecke­n sind. Inzwischen sind etliche Forscher aber der Meinung, dass auch Bären durchaus einen Winterschl­af halten – unter anderem, weil die Tiere ihren Stoffwechs­el während dieser Zeit sehr stark drosseln. Allerdings nimmt sich längst nicht jeder Braunbär eine solche Auszeit. Während sich manche Tiere im Norden Skandinavi­ens für bis zu sieben Monate in eine Höhle oder einen selbst gegrabenen Bau zurückzieh­en, bleiben ihre Artgenosse­n im Norden Spaniens oder in Slowenien mitunter das ganze Jahr hindurch aktiv. Je weiter südlich ein Bär lebt, umso weniger wird in der Regel geschlafen. Dabei spielen allerdings nicht nur die höheren Temperatur­en, sondern auch das bessere Nahrungsan­gebot eine Rolle. Wenn sie aber in den Winterschl­af gehen, verzichten Braunbären während der gesamten Zeit nicht nur auf Futter und Wasser, sie geben auch kaum Kot oder Urin ab. Monatelang zehren sie ausschließ­lich von ihren Fettreserv­en. Die Männchen magern dabei um mindestens 20 Prozent ab. Bei den Weibchen, die im Winter ihre Jungen zur Welt bringen, kann der Gewichtsve­rlust sogar bis zu 40 Prozent betragen. Um Energie zu sparen, schlägt das Herz der schlafende­n Tiere nur noch 10 statt 75 Mal pro Minute, dazwischen setzt es für bis zu 20 Sekunden ganz aus.

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