Kappenabend als Vorstoß in Sachen Artenschutz
Der Schäbische Albverein Wurmlingen lässt die Wirtshausfasnet leben
G- Die Wurmlinger Ortsgruppe im Schwäbischen Albverein ist am Freitag quasi in Sachen Artenschutz aktiv gewesen: Mit ihrem Kappenabend im „Hirschen“kümmerte sie sich ganz intensiv um den Erhalt des einzig verbliebenen Exemplars der „Wirtshausfasnet“im Dorf.
Seit rund 40 Jahren pflegt die Ortsgruppe mit Hingabe diese auf der Roten Liste gelandete Tradition. Obwohl diese nicht unbedingt viel mit der althergebrachten schwäbisch-alemannischen Fasnet zu tun hat, sieht man von der einzelnen Närrin im Hansele-Häs am Freitag mal ab. Ganz klar wurde da im „Hirschen“mehr als einmal der Wurmlinger Narrenmarsch gespielt. „Da juzgerets und pfuzgerets und älles isch verruckt“, stimmte schon. Geschunkelt wurde nicht nur zum eigenen Narrenmarsch. Zwischendurch mussten auch die Lieder von den Nordseewellen herhalten. Wenn Alleinunterhalter Robert die „Fiesta Mexicana“spielte, wurde auch dazu mit Hingabe eine Polonaise durch den rappelvollen Hirschen gezaubert.
Weiter internationalisiert wurde am Freitag die Chose zudem: Da gab es sogar einen echt italienischen Block mit einer Sängerin aus Sicilia, und zum Lied „Pizza, Pizza“der „Höhner“war die Männertanzgruppe der Albvereinler kurz berockt in Aktion. Fast stilgerecht mitgebracht hatten sie sogar Fasnetsküechle. Zwar nicht „ganze grauße Krätte voll“, wie es im Narrenmarsch heißt, sondern eben – ihrem Auftritt angepasst – Pizzaschachteln voll. Die Fasnetsküechle wurden sogar gratis unters närrische Volk gebracht.
„Kulturell“ins Zeug legten sich auch die Damen des Albvereins: „Lebt denn der alte Hansmichel no?“, setzten sie als existenziell wichtige Frage in Szene. Mit ihrem „Flashmob“animierten sie das närrische Volk zum „mitgumpa“. Vor hundert Jahren hätte man dazu „Beim Hirschewirt ist heut Jubel und Tanz“gespielt„ Ein bisschen Spass muss sein“, tönte es am Freitag zeitgemäß und „My Baby balla balla“stand auch für anhaltende närrisch bedingte Heiterkeit.