Durch die rosarote Brille
Der Zunftball „Think Pink“in Gosheim punktet mit buntem Programm.
- Der erste Höhepunkt der Gosheimer Fasnet hat am Samstag in der Jurahalle, besser gesagt in der „Franz Peyerl- Halle“stattgefunden, wie sie Ansager Mike Scherm kurzerhand nach dem Hausmeister umbenannt hatte. Beim Zunftball ging es närrisch zu.
Nach dem Einmarsch des Elferrats, des Gaus Andreas Haller und seiner Gertrudis Lorena Decker sowie den Narren und Kinderhexen begrüßte Zunftmeister Johannes Landolt die närrischen Gäste. Mit Bedauern entschuldigte er dabei schelmisch den Ehrenzunftmeister Bruno Weber, der an diesem Abend ausgerechnet bei einer Hochzeit bei den Pfusern (Wehingen) weilte, was für den ersten Lacher des Abends sorgte.
In lustiger Reimform ging der Zunftmeister auf das Thema des Abends, „Think Pink“, ein, das mehr sei als nur eine Farbe, nämlich auch eine Lebenseinstellung, den Alltag mal durch eine rosarote Brille zu betrachten und manches lockerer zu nehmen. Viele Gäste erschienen in irgendeiner Art und Weise pink, ob Flamingo, als Punker mit pinken Haaren oder im pinken Kondomkostüm, der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Dem Kinderhexentanz folgte die Rede des Gaus. Obwohl er gleich zu Beginn seine Nervosität eingestand, meisterte er seinen Auftritt mit Bravour. Nach dem traditionellen Hexentanz hatten die Jüngsten der Zunft, die „Little Wild Cats“unter der Leitung von Tanja Ruf mit Unterstützung von Michaela Riedlinger ihren Auftritt. Quirlig und fröhlich tanzten die Mädchen
in ihren farbenfrohen Kostümen eine „Party auf dem Monsterplaneten“.
In seiner Büttenrede fiel Dominik Mayer im Greta Thunberg-Outfit auf, dass die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Advent so schwach war, im Vergleich zu den neuen hell erleuchteten Sternen der Wehinger sowieso, dass er sich sogar für seinen Ort geschämt hat.
Als nächstes führten die „Wild Boys“einen fetzigen Piratentanz auf. Unter der Leitung von Lena Hauser und Sarah Klimpel zeigten die zehn Jungs, dass tolles Tanzen durchaus auch männlich sein kann. Beim „S´ Dorfgschwätz“brachten die Damen vom Flamingo Stammtisch Veronika Seifriz, Sabine Rössler, Silvia Tauschert und Christoph Gehring manch‘ Peinlichkeit zum Vorschein .Gab es da den „Rausch“alias Rainer Seifriz, der seinen Garten umgestalten wollte und dabei mit seinem neuen Bagger ein Loch in die Gasleitung baggerte. Ein Großeinsatz von Feuerwehr, DRK, Polizei und ENRW war die Folge. Oder Elias Weber, der mit seinen GoMiFreunden auf den Wasen wollte, dabei den Tisch aber auf den falschen Tag reserviert hatte, nämlich schon eine Woche davor. Für großes Gelächter sorgte auch Dieter Mayer, der im Radio zwei Karten für ein Helene Fischer Konzert gewann, und dann meinte: „Die kann ich nicht brauchen, ich grüße lieber nur.“
Mit sportlichem Einsatz präsentierte das Männerballett Schenkelquäler“was sie an den Steppern alles drauf haben. Unter der Leitung von Ingeborg und Lena Hauser mit Unterstützung von Michaela Riedlinger gaben die vielen Männer verschiedensten Alters in ihren feschen Trachtenoutfits ein tolles Bild ab. Eine Pinkelpause der besonderen Art simulierten Mike Scherm und Dietmar Weiß. Welche Gespräche hierbei geführt werden, welche Probleme dabei auftreten oder Missgeschicke passieren können zeigten die Zwei auf heitere Weise. Sich in die Situation der „Pinkelpause“reinzuversetzen, verstanden die Männer natürlicherweise sicherlich mehr als die Frauen im Saale.
Weiter folgten „Die Spitzbuaba vo dr Alb“. So wunderten sich Lars Pieper und Marvin Mayer darüber, dass in einem Schnitzel mehr Antibiotika enthalten sein solle als in einem Arzneimittelschächtelchen und dass man als Rezept zukünftig ein Wiener Schnitzel in der Krone kriegen könnte. Auch weiß Lars Pieper, wieso er bekennender Fleischesser ist:“Also ich ess‘ Fleisch weil mir dond einfach die kleinen Tofule leid“. Als tänzerischer Höhepunkt folgte die „Dance Crew“. Die 17 Mädchen und sieben Jungs führten Tanzen auf hohem Niveau vor, was sie auch schon bei einem Wettkampf unter Beweis stellten. Gekonnte Formationen, starke Ausdruckskraft und eine tolle Choreographie begeisterten das Publikum. Die vielen Trainingseinheiten unter der Leitung von Ingeborg Hauser und Sabine Klimpel wurden belohnt.
Sehr vergnüglich machte der EXJugendraum unter dem Motto „Ungeprobt und trotzdem schlecht“Werbung für ein Shampoo. Egal, ob Haare oder keine, die sechs Männer zeigten, wie Haare waschen gelingen kann, auch wenn die Bühne dabei am Ende unter Wasser steht. Der letzte Programmpunkt gehörte den „G-G-Girls“mit ihrem Tanz „Pretty in Pink“. Zusammen mit ihren drei Tanzkollegen lieferten sie eine ansprechende Tanzvorstellung mit schönen Kostümen, schwungvoller Musik und sogar einer akrobatischen Einlage. Die Leitung hatten hierbei Yvonne Gaspar, Peggy Baldauf, Michaela Weiß und Musik Elli Ewadinger.
Zum großen Finale bat Moderator Mike Scherm alle Mitwirkenden nochmals auf die Bühne. Mit seinen Ansagen, seinen Witzen, seinen Inspirationen zur La-Ola-Welle und dem Klatsch-Huh-Jubel der Isänder, brachten beste Stimmung in die „Franz Peyerl-Halle“. Die Tanzband Schnappschuss tat ihr Übriges dazu und unterhielt die Gäste mit bester Stimmungsmusik.