Thomas Putze belebt und schützt sein Kunstwerk
Der Künstler hat sein Werk „Anschluss“auf dem Zundelberg repariert und ergänzt
- Der Künstler Thomas Putze, Bildhauer und Peformancekünstler aus Stuttgart, hat in den vergangenen Wochen seine Skulptur „Anschluss“– Stadtkunstwerk von 2011 – nicht nur repariert, sondern zugleich erweitert und vollendet. Das Werk steht auf dem Zundelberg, nahe der Straße nach Hausen, unterhalb der Verenamühle, und ist Teil des Kunstwegs „Von Berg zu Berg” – vom Dreifaltigkeitsberg zum Hohenkarpfen.
„Der Künstler wollte sein Werk noch vor der Ausstellung zu 20 Jahre Spaichinger Stadtkunst wieder in ordnungsgemäßen Zustand bringen“, so Karl-Ludwig Oehrle, Vorsitzender des Stadtkunst-Vereins.
„Wenn des Ding vielleicht gar nicht kaputt gegangen wäre, würde ich jetzt nicht hier sein und es erneuern“, so hatte Thomas Putze in der Sendung „Kunscht“des SWR erklärt, das ihn bei der Um- und Ausgestaltung von „Anschluss“begleitet hatte. „Also es ist eigentlich auch schön, dass das alles passiert. Und dadurch gibt es einen Fortschritt und eine Entwicklung.“
Die Arbeit ist 2011 in intensiver Zusammenarbeit vieler Spaichinger mit dem Künstler auf dem Marktplatz der Stadt entstanden. Darin recycelte Thomas Putze alte, gebrauchte, gefundene Dinge wie Wasser-, Ofen- und Lüftungsrohre, Gummischläuche oder Holzstücke.
Das Kunstwerk hatte also schon zuvor metallische und pflanzliche Elemente und Materialien kombiniert, denn hier sind Heizungsrohre und Äste miteinander verbunden, aneinander „angeschlossen“worden. Dieser Zusammenschluss von Mechanik und Natur ist jetzt sogar noch stärker geworden, da Putze nicht nur weitere Holzfiguren eingebaut hat, sondern auch Büsche dazu geplanzt hat, so dass jetzt Rohre und Äste sich umeinander winden.
„Thomas Putze hat die ganze Arbeit
quasi belebt“, so formuliert es Karl-Ludwig Oehrle. Dazu gehören auch die verschiedenen Kreaturen, die jetzt in dem Geflecht zu sehen sind, etwa ein großer Affe oder verschiedene Vögel.
Das Stadtkunstprojekt von 2011 ist in die Jahre gekommen und hat in dieser Zeit nicht nur unter dem üblichen Verschleiß, sondern auch unter mutwilliger Beschädigung gelitten. Thomas Putze hat es daher nicht nur restauriert, sondern zugleich vor weiterem Vandalismus geschützt, indem er Dornengesträuch in und um das Kunstwerk eingepflanzt hat. Thomas Putze sei es sehr wichtig gewesen: „Ich will nicht vor igendwelchen Vandalen kapitulieren“, habe der Künstler ausdrücklich erkärt, so Karl-Ludwig Oehrle.
„Putze hat sich auch mit Dr. Uhl von der Verenamühle besprochen und gut arrangiert“, so Oehrle, „und hat Buschwerk gewählt, das für Pferde und andere Tiere nicht gefährlich ist“.
Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats – die jeweiligen Stadtkunstwerke gehen in den Besitz der Gemeinde über – hat dafür 3400 Euro frei gegeben.
Karl-Ludwig Oehrle ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das für ihn mehr ist als eine bloße Reparatur oder Ergänzung. Vielmehr sieht er darin die Vollendung der Skulptur: „Jetzt ist es ein richtig echter Putze geworden“, findet er.