Müller verlängert beim FC Bayern
Erst der Trainer, jetzt das Urgestein: Bayern nutzt die Zwangspause und schafft Sicherheiten
(dpa) - Nach der Vertragsverlängerung von Thomas Müller beim FC Bayern hofft Trainer Hansi Flick, dass auch Manuel Neuer, David Alaba und Thiago weitere Jahre beim Fußball-Rekordmeister bleiben. Die drei sind noch bis 2021 in München gebunden. „Sie waren unsere Leistungsträger, das weiß auch der Verein. Ich hoffe, dass es in die richtige Richtung geht“, sagte Flick am Dienstag. Zuvor hatte Ex-Nationalspieler Müller einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
(SID) - Noch vor einem halben Jahr schien Thomas Müller ein Auslaufmodell zu sein. Wenn Not am Mann sei, werde auch er zu seinen Einsätzen kommen, sagte Trainer Niko Kovac über den Weltmeister von 2014. Kurz darauf, am 3. November, war Kovac bei Bayern München Geschichte – und Müller hatte wieder eine Zukunft. Unter Hansi Flick ist er seitdem unverzichtbar, und so war es nur folgerichtig, dass der Offensivallrounder beim Rekordmeister vorzeitig für zwei weitere Jahre und wie der Trainer bis zum 30. Juni 2023 unterschrieb. „Ich bin froh, dass Thomas verlängert hat“, sagte Flick.
Das Lachen bei der Vertragsunterschrift kam Müller am Dienstag offensichtlich aus dem Herzen. „Dieser Verein ist für mich nicht einfach irgendein Arbeitgeber“, betonte der 30 Jahre alte „Raumdeuter“, „er ist meine Leidenschaft. Ich freue mich, dass ich noch zwei Jahre länger hier sein werde.“Im Alter von zehn Jahren war Müller von seinem Heimatverein TSV Pähl an die Säbener Straße gekommen, 2009 holte ihn der neue Trainer Louis van Gaal von der zweiten Mannschaft unter Hermann Gerland hoch zu den Profis.
Im Gegensatz zu Kovac scheint Flick genau zu wissen, wie wertvoll Müller für den FC Bayern sein kann. Unter Kovac kam Müller in dieser Saison in der Bundesliga auf lediglich vier Vorlagen, seit er unter Flick regelmäßig sowie meist hinter Robert Lewandowski spielt, hat er sechs Tore und weitere zwölf Assists zum Erfolg der Tabellenführers beigesteuert. Mit den Bayern gewann Müller bislang achtmal die Meisterschaft, je fünfmal den DFB-Pokal und den Supercup, außerdem die Champions League, die Klub-WM und den UEFA-Supercup (2013).
„Beide Seiten“, versicherte Müller, hätten nun mit einem „absolut guten Gefühl unterschrieben“. Tatsächlich gerieten die Verantwortlichen des FC Bayern bei der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung beinahe ins Schwärmen. „Wir sind froh, so eine Identifikationsfigur wie Thomas Müller im Club halten zu können. Er prägt den Verein seit mehr als zehn Jahren mit großartigem Fußball und mit seiner sympathischen Art“, sagte Vorstandsmitglied Oliver
Kahn, der zusammen mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic die Verhandlungen führte. „Prima“hätten die beiden das gemacht, sagte Clubchef Karl-Heinz-Rummenigge.
Weitere Entscheidungen dürften bald folgen: Bis 2021 laufen bislang auch die Verträge von Kapitän Manuel Neuer (34), David Alaba (27), Thiago (28) und Jérôme Boateng (31). Sie alle zeigten zuletzt unter Flick zum Teil herausragende Leistungen. Gut möglich, dass sie wie der Trainer ebenfalls bis 2023 verlängern. Flick jedenfalls käme es gelegen. Alle diese Spieler hätten „eine enorme Entwicklung gehabt und waren unsere Leistungsträger, ich hoffe, dass das in die richtige Richtung geht“, sagte er.
Die Verhandlungen mit Müller dürften dabei die mit Abstand unkompliziertesten gewesen sein. „Wir wissen, was wir an ihm haben. Thomas weiß allerdings auch, was er am FC Bayern hat. Das passt einfach“, sagte Salihamidzic und betonte: „Wir haben keine langen Gespräche führen müssen und sind alle froh, dass es jetzt bis 2023 so weitergeht.“