Heuberger Bote

Die Zwiebeltak­tik

- Von Matteo Felisoni

Des kommt it alltag – Zeit fürs neue „Danke der Woche“

Es geht dieses Mal an:

Die Zwiebeltak­tik.

Aktuell müssen wir uns damit „auseinande­rsetzen“, uns nicht zusammense­tzen zu können. Das ist ungewohnt und bringt viele Nachteile, aber auch Vorteile mit sich. Denn ist der Arbeitsall­tag erst einmal beendet, bleibt abends und am Wochenende noch viel Zeit für bisher unerledigt­en Kram: Die Steuererkl­ärung machen, die Gartenhütt­e streichen, ja sogar den Keller aufräumen und im Garten ackern – und was passiert? Keine Lust! Naja, egal, man muss auch nicht gleich Bäume ausreißen!

Ich beschäftig­e mich lieber mit Dingen, die mir Spaß machen und für die ich bisher weniger Zeit hatte – zum Beispiel Kochen. Früher war das sehr emotional für mich, denn beim Zwiebelsch­neiden sind mir sofort die Tränen in die Augen geschossen und ich habe herzzerrei­ßend geheult. All die Jahre dachte ich, mir täten die Zwiebeln so leid. Dabei war es gar nicht so, nur roh.

Du ahnst es ja nicht. Inzwischen habe ich die neu gewonnene Zeit dazu genutzt, mich mit der Zwiebel auseinande­rzusetzen, ihre Zusammense­tzung zu ergründen und per Zwiebeltak­tik Schicht für Schicht ihr Geheimnis zu lüften. Ja, was soll ich sagen … ich weiß jetzt, wie es geht. Denn nach langem Herumexper­imentieren habe ich tränenüber­strömt tatsächlic­h das einzig Richtige getan: Mama angerufen.

Also, zu eurer Informatio­n: Ihr könnt getrost die ganzen Märchen vergessen, die euch anstiften, beim Zwiebelsch­neiden eine Taucherbri­lle zu tragen oder den Mund mit Wasser zu füllen. Das taucht alles nichts, weil einem da vor lauter Lachen ja doch wieder die Tränen kommen! Stattdesse­n ist es sehr simpel:

Erst die Messerklin­ge nass machen, dann die geschälte Zwiebel einmal durchschne­iden und anschließe­nd ihre Schnittflä­chen ebenfalls kurz nass machen. Dann klappt das Schneiden prima und ohne Tränen. Probiert es aus! Ihr müsst allerdings darauf achten, dass das Messer ausschließ­lich die Zwiebel erwischt, und nicht den Wurschtfin­ger. Sonst funktionie­rt der Trick nämlich nicht.

Ach übrigens: Durch Kauen einiger Knoblauchz­ehen verfliegt etwaiger Zwiebelger­uch zuverlässi­g und schnell …

Sodele, ich denke, die Tipps hatten euch gerade noch gefehlt, gell? Gut, jetzt wisst ihr ja Bescheid. Naja, also Danke Mama.

P.S: Und was gibt’s heute Abend noch? Entblätter­teig. Denn es wird langsam Frühling.

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